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Karlsruhe: Azubi-Mangel in Karlsruhe: Über 100 Stellen noch immer unbesetzt

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Azubi-Mangel in Karlsruhe: Über 100 Stellen noch immer unbesetzt

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    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Fotolia

    Insgesamt beginnen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer Karlsruhe (IHK) diesem Jahr über 3.700 Menschen eine duale Ausbildung bei 2.314 Unternehmen in 179 unterschiedlichen Berufen. Im Jahr 2017 wurden 3.727 Neuverträge abgeschlossen- ein Plus von 37 Ausbildungsverträgen im Vergleich zum Vorjahr.

    Wie die IHK bei einer Pressekonferenz am Donnerstag mitteilt, setzt sich damit der positive Trend nach den starken Ausbildungsjahren 2015 und 2016 weiter fort. Bis Jahresende erwartet die IHK den Abschluss von insgesamt etwa 4.300 Ausbildungsverträgen.

    Viele Ausbildungsstellen bleiben unbesetzt 

    Zu den beliebtesten Berufen zählen wie bereits im Vorjahr kaufmännische Berufe wie Einzelhandelskaufmann, Bürokaufmann, Bankkaufmann oder Verkäufer. Dahinter reihen sich nach Statistiken der IHK technisch orientierte Berufe wie Industriemechaniker, Systeminformatiker oder Lagerlogistiker ein. Doch nicht alle Stellen sind begehrt. 

    Derzeit sind im IHK-Gebiet noch 111 Ausbildungsstellen unbesetzt, davon viele in der Gastronomie- und Hotelbranche. "Hier muss man jungen Menschen verdeutlichen, dass in diesem Bereich sehr schnell Karriere gemacht werden kann und man in verantwortungsvollen Positionen, auch im Ausland, arbeiten kann. Ich treffe bei Dienstreisen immer wieder auf Menschen, die in der Gastronomie und Hotelbranche sehr schnell in verantwortungsvolle Positionen aufgestiegen sind", schildert IHK-Präsident Wolfgang Grenke. 

    Der häufigste Grund für frei bleibende Lehrstellen bleibt nach Einschätzung der IHK weiterhin der Mangel an geeigneten Bewerbern. Laut Rückmeldung der Unternehmen hätten viele Bewerber unklare Berufsvorstellungen. Aber auch mangelnde Belastbarkeit und Schwächen in der wörtlichen und schriftlichen Ausdrucksweise seien oftmals Hindernisse. 

    IHK will Bewerbern unter die Arme greifen 

    Die IHK will daher weiterhin junge Menschen für Ausbildungsberufe begeistern, etwa bei dem Projekt "Wirtschaft macht Schule". Dieses soll jungen Menschen helfen, sich auf dem Berufsmarkt zu orientieren und den geeigneten Einstieg in das Arbeitsleben zu finden. Derzeit unterhält die IHK Karlsruhe knapp 800 Kooperationen zwischen 173 Schulen und 427 Unternehmen. Im Rahmen des Projekts finden im Jahr 15 Ausbildungsmessen und 17 Infoveranstaltungen an Schulen statt. 

    Die IHK bietet zudem für Jugendliche und Geflüchtete, die noch keine ausreichende Bildungsreife besitzen, über eine sogenannte Einstiegsqualifikation die Möglichkeit, noch an einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Die Praktikumsdauer kann bei einer Übernahme auf die Ausbildungszeit angerechnet werden.Von insgesamt 97 Jugendlichen, die im Zeitraum 2016/17 eine Einstiegsqualifikation absolviert haben.

    Bessere Erfolgsaussichten als im Studium?

    Auch das zu Beginn des vergangenen Schuljahres eingeführte Schulfach "Wirtschafts-, Beruf- und Studienorientierung" soll Schülern helfen, sich ein klares Bild von ihrer Berufsvorstellung zu machen. IHK-Präsident Wolfgang Grenke bezeichnet das als "Schritt in die richtige Richtung".

    Die IHK will aber auch weiterhin auf Schülern von Gymnasien zugehen. Die Verantwortlichen der Industrie- und Handelskommer sind davon überzeugt: In Zeiten zunehmender Akademisierung könne eine Ausbildung sogar attraktivere finanzielle Möglichkeiten bieten als ein Bachelor- oder Masterabschluss. 

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