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Ettlingen/Malsch: Aus für Bioheizkraftwerk Malsch

Ettlingen/Malsch

Aus für Bioheizkraftwerk Malsch

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    Aus für Bioheizkraftwerk Malsch
    Aus für Bioheizkraftwerk Malsch Foto: Schierenbeck/dpa/tmn

    Gemeinsam mit dem Mannheimer Energieversorger MVV hatten die Stadtwerke Ettlingen geplant, das Kraftwerk zu übernehmen und in Betrieb zu nehmen. Doch nun sind die beiden einzigen Interessenten abgesprungen. Nach mehrmonatiger Überprüfung sind sie zu dem Ergebnis gekommen, dass sich das Projekt nicht mehr rechnen wird.

    Nochmals rund 12,5 Millionen Euro würde es nämlich kosten, die Anlage wieder zum Laufen zu bringen. Dafür musste sie aber komplett umgebaut werden, so Eberhard Oehler, Geschäftsführer der Stadtwerke. Dazu gesellen sich noch einmal rund 1,5 Millionen Euro für den Ankauf des Kraftwerks. Das ist den Ettlingern zuviel.

    Die Stadtwerke hatten bereits rund eine Million in das Gemeinschaftsprojekt mehrerer Energieversorger investiert und hielten einen Anteil von rund 20 Prozent an der Anlage, die im Juli 2009 Insolvenz angemeldet hatte, bevor auch nur eine Kilowattstunde Energie erzeugt worden war. BMK-Geschäftsführer Dieter Reichle-Lange hält die Schätzungen hingegen für völlig überzogen.

    Zwei Millionen Zusatzkosten notwendig

    Er kalkuliert mit maximal zwei Millionen Euro zusätzlichen Kosten, um die Anlage in Betrieb zu nehmen. Insolvenzverwalter Peter Depré steht nun erstmal mit leeren Händen da. Die Suche nach einem Käufer geht nun weiter. Auch über eine Alternativnutzung werde nachgedacht.

    Über die Gründe für das Bio-Debakel streiten sich die Experten nun. Das Projekt sei völlig überambitioniert gewesen, heißt es. Neueste, zuvor in der Praxis nicht oder kaum erprobte Technologien seien zum Einsatz gekommen. Das ließ nicht nur die Kosten explodieren, sondern auch das Risiko immer weiter steigen. Die Gesellschafter zogen die Notbremse und schickten das Projekt in die Insolvenz, aus der es jetzt keinen Ausweg zu geben scheint.

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