"Wir konnten nahezu allen Bewerbern, die sich bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle an uns gewandt haben, ein Angebot unterbreiten. Die Erfahrungen mit dem Krisenjahr 2009 haben gezeigt, dass die Betriebe versuchen, ihr hohes Ausbildungsengagement aufrechtzuerhalten“, sagt Hartmut Pleier, Chef der Karlsruher Arbeitsagentur bei Vorlage der aktuellen Daten.
Maßgebliche Herausforderungen seien im Ausbildungsjahr 2009/2010 die Verbesserung der Ausbildungsreife der Jugendlichen und die Integration von sozial benachteiligten und lernbeeinträchtigten Jugendlichen in Ausbildung gewesen. Rund 230 jungen Menschen konnten in betriebliche Einstiegsqualifizierungen (EQ) einmünden. EQ sind ein von der Wirtschaft im Rahmen des Ausbildungspaktes entwickeltes Angebot, das jungen Menschen mit Vermittlungshemmnissen als Brücke in die Berufsausbildung dient.
Mit einer Übergangsquote in eine betriebliche Berufsausbildung von über 60 Prozent haben sich EQ in den vergangenen Jahren als ein erfolgreiches Instrument zur beruflichen Integration junger Menschen und zur Stabilisierung und Ausweitung betrieblicher Berufsausbildung erwiesen, so die Agentur für Arbeit in einer Pressemitteilung.
Zwischen Oktober 2009 und September 2010 haben die Betriebe und Verwaltungen der Region 3.936 Ausbildungsstellen gemeldet - rund 40 mehr als im letzten Jahr. Auch die intensive Nutzung der Internetangebote wie die Jobbörse der Bundesagentur, erkläre den insgesamt gesehen lediglich moderaten Anstieg. Das Angebot an freien Stellen konnte nicht ganz ausgeschöpft werden. Noch 81 Ausbildungsplätze waren am Ende des Berichtsjahres unbesetzt; 59 weniger als im Vorjahr.
Bereits frühzeitig Berufsberatung einplanen
Im selben Zeitraum haben 3.910 junge Frauen und Männer die Berufsberatung bei der Ausbildungsstellensuche eingeschaltet. Das waren rund 380 oder 10,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zunahme habe sich im Wesentlichen aus krisenbedingten "Nachholeffekten" aus dem Vorjahr ergeben.
"Jugendliche, die im nächsten oder übernächsten Jahr die Schule verlassen, sollten schon jetzt den Weg zur Berufsberatung fest einplanen. Wir bieten den Jugendlichen ein ganzes Paket rund um das Thema Berufswahl und Ausbildung. Erfahrungsgemäß kommen viele Jugendliche oft spät zur Beratung und verringern dadurch gerade in diesen schwierigen Zeiten ihre Chancen", so Pleier abschließend.
Eine besonders gute Möglichkeit, sich über viele Ausbildungsberufe zu informieren, bietet die große Ausbildungsmesse Einstieg Beruf am Samstag, 22. Januar 2011, von 10 bis 15.30 Uhr in der Agentur für Arbeit Karlsruhe, Brauerstraße 10. Über 80 Firmen und schulische Ausbildungsstätten der Region haben sich bereits angemeldet. Sie stellen ihre Ausbildungsberufe vor und suchen Azubis.