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Karlsruhe: 400.000 Euro Rente pro Jahr

Karlsruhe

400.000 Euro Rente pro Jahr

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    Der "Stuttgarter Zeitung" (StZ) nach habe sich damals die Kunde seines Verhandlungsgeschickes "in Windeseile" verbreitet. Claassen hätte demzufolge eine mehr als großzügige Pension für sich ausgehandelt. Diese gelte, sobald er seinen Posten verlasse. Also nicht erst wie sonst normalerweise üblich ab einem Alter von 60 Jahren. Gerhard Stratthaus, seines Zeichens EnBW-Aufsichtsrat und Finanzminister, gab sich bei einer Pressekonferenz taktisch klug: "Ich weiß nicht einmal, ob das so stimmt." Er sitze nicht in dem dafür zuständigen Ausschuss, so Stratthaus. Seine Meinung dazu wollte er aber lieber "nicht abgeben".

    Gut gepokert

    Claassens Vergütung entsprach der StZ zufolge im Jahr 2004 einer Summe von 4,2 Millionen Euro. Ein Betrag, der viermal dem Salär entsprach, welches sein Vorgänger Gerhard Goll in seinem besten Jahr verdient hat. Damals gab es dafür Kritik seitens des EnBW-Großaktionärs Electicite de France (EdF). Die Bedingung für seinen Antritt 2002 war die hohe Pensionszusage, dieser Punkt war für Ihn auch nicht verhandelbar gewesen. Man wollte den "Heilsbringer" aber unbedingt an Board haben, deshalb unterschrieb man diese Bedingung. Respekt. Gut gepokert.

    Einen genauen Pensionsbetrag wollte die EnBW nicht nennen, aber eine ungefähre Größenordnung: "Weniger als 50 Prozent seines derzeitigen Grundgehalts." Laut dem unternehmenseigenen Geschäftsbericht für das Jahr 2006 belief sich dieses auf etwa 800.000 Euro. Die Pension schläge demnach mit rund 400.000 Euro pro Jahr zu Buche. Die StZ gibt nach ihren Informationen einen Betrag von 360.000 Euro an. Der Pressesprecher der EnBW-Karlsruhe Dirk Ommeln sagte gegenüber ka-news, er weise ausdrücklich darauf hin, dass es weniger als 50 Prozent des Grundgehalts seien und "weniger nicht dasselbe wie gleich ist". Des Weiteren merkte er an, dass dies in Kombination mit der Anrechnung möglicher, anderer Bezüge "insgesamt durchaus marktüblich" sei.Andere Bezüge, wären zum Beispeil das Gehalt eines neuen Arbeitgebers. Wenn es die denn in nächster Zeit geben sollte.

    T-Shirts verkaufen am Strand von Thailand

    Der Kreis der Großaktionäre ließ verlauten, man hätte diesen Vertrag "niemals abschliesen dürfen". Informationen aus Stuttgart zufolge, soll nun eine Anwaltskanzlei die Pensionsklausel im Vertrag auf Sittenwidrigkeit prüfen. Als möglicher Einwand könne man geltend machen, das man unter ungebührlichen Druck gesetzt worden sei, um Claassens Vertrag zu verlängern. Von Chefaufseher Claus-Dieter Hoffmann gab es dazu keine Stellungnahme. Es "eilt nicht" ließ er aus dem Urlaub ausrichten.

    Sollte es bei der Pensionsklausel bleiben, so bleibt den Großaktionären Edf und Öberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW) nur die Hoffnung auf eine baldige Neuanstellung Claassens. Damit hätte man etwas zum Anrechnen. Bisherige Gerüchte, nach denen er in den Vorstand der RheinischWestfälischenElektrizitätswerke (RWE) oder in den von Volkswagen einziehen soll wurden wieder dementiert. Vor einem muss sich die EnBW aber dennoch nicht fürchten. "T-Shirts am Strand von Thailand verkaufen" mit seiner Frau, wird er wohl nie, wie er es einmal scherzhaft behauptet hatte.

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