Vor allem die typischen Rheinfische wie die Barbe, die Nase oder die Ukelei waren im Jahr 2014 deutlich stärker vertreten als in den Vorjahren. Für viele Fischarten war es das beste Aufstiegsjahr seit Aufzeichnungsbeginn, was auch an einer Verbesserung des Fischbestandes liegen könnte.
Hohes Potenzial für Rheinbestand
Der Fischereisachverständige beim Regierungspräsidium, Frank Hartmann, erkennt auch eine klare positive Entwicklung bei den aus dem Atlantik kommenden Wanderfischarten Atlantischer Lachs und Meerforelle. Die Sensation im Jahr 2014 war allerdings die enorme Steigerung der Aufstiegszahl beim Maifisch, ebenfalls einer heimischen Art, die aus dem Meer kommend über den Rhein nach Baden-Württemberg schwimmt. Der Maifisch, eine heringsverwandte Fischart, wird am Rhein nach der Roten Liste von Baden-Württemberg seit vielen Jahrzehnten als vom Aussterben bedroht eingestuft.
In den Vorjahren waren es jeweils nur einzelne Maifische, welche den Weg den Rhein aufwärts bis nach Iffezheim fanden. Im Jahr 2014 waren es 157 Maifische. "Wenn man sich vor Augen führt, dass ein einzelner weiblicher Maifisch etwa 400.000 Eier in sich trägt, dann kann man ahnen, welches hohe Potenzial diese Fischart für den Rheinbestand in Baden-Württemberg birgt", erläutert Hartmann.
Videokamera überwacht Fische
Jeder Fisch, der den Fischpass Iffezheim aufsteigt, wird durch eine Videokamera erfasst und aufgezeichnet. Dadurch ist es möglich, solche Entwicklungen im Fischbestand des Rheins zu verfolgen. Genau 52.066 Fische von insgesamt 25 Fischarten haben im Jahr 2014 den Weg durch den Fischpass Iffezheim gefunden. Hartmann geht jedoch davon aus, dass es weit mehr Fische sind, welche in den Fischpass einschwimmen, ihn jedoch nicht vollständig durchqueren.
Das liegt daran, dass nicht alle Fische ausreichend schwimmstark sind, um den über 300 Meter langen Fischpass mühelos zu durchqueren. Hinzu kommt, dass nach dem Zubau einer weiteren Turbine am Rheinkraftwerk Iffezheim auch der Fischpass teilweise umgebaut werden musste. "Es gibt sehr klare Hinweise darauf, dass der Fischpass derzeit zu 'wild' ist, um allen Fischen eine gute Aufstiegsmöglichkeit zu bieten", so Hartmann. An einer Lösung werde in einer deutsch-französischen Expertengruppe gearbeitet.