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Rastatt: Übergabe eines neuen Grabfeldes: Bestattungskultur im Umbruch

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Übergabe eines neuen Grabfeldes: Bestattungskultur im Umbruch

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    Pfarrer Ralf Dickerhof und Pfarrer Wolfgang Scharf segneten in einer ökomenischen Zeremonie das neue Grabfeld auf dem Stadtfriedhof.
    Pfarrer Ralf Dickerhof und Pfarrer Wolfgang Scharf segneten in einer ökomenischen Zeremonie das neue Grabfeld auf dem Stadtfriedhof. Foto: ps

    Bürgermeister Wolfgang Hartweg hat das neue Grabfeld auf dem Stadtfriedhof heute seiner Bestimmung übergeben, während Pfarrer Ralf Dickerhof sowie Pfarrer Wolfgang Scharf es mit einer ökumenischen Zeremonie segnten. Die Bedürfnisse der Menschen hätten sich hinsichtlich der Bestattungskultur geändert, so Hartweg. Vor dem Hintergrund, dass Familienverbände immer kleiner würden, Familienmitglieder öfter an verschiedenen Orten wohnten, kirchliche Riten weniger Beachtung fänden und die Sterbegeldzahlungen der Krankenkassen weggefallen sind, vermehrten sich die Anfragen nach alternativen, würdevollen und dennoch bezahlbaren Bestattungsformen. Dies zeige sich auch deutlich an der Zunahme von Urnen- sowie anonymen Bestattungen.

    Aus diesem Grund hat der Gemeinderat der Einführung von alternativen Bestattungsformen in seiner Sitzung vom 19. Oktober 2009 zugestimmt, an deren Umsetzung die katholische und evangelische Landeskirche beteiligt waren. Sowohl der Stadtfriedhof als auch der Waldfriedhof Rastatt bieten seit April Grabfelder für diese Art der Beisetzung als Alternative zu den üblichen Bestattungsformen an. Sie umfassen insgesamz 320 Grabstellen in parkähnlichen Anlagen. Das Besondere: Bei Erwerb eines Grabes wird zugleich eine Pflegevereinbarung mit der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner getroffen. Sie garantiert, dass die Pflegeleistungen fachgerecht und über die gesamte Ruhezeit von 20 Jahren durchgeführt werden.

    Da die Organisation der Grünpflege durch die Bearbeitung des gesamten Feldes vereinfacht wird, können die einzelnen Gräber erheblich günstiger als bei einer individuellen Grabpflege durch einen Gärtner angeboten werden. Die Angehörigen wählen dennoch die Bestattungsform und den Grabstein individuell aus. Pfarrer Dickerhof hofft, dass sich die Zahl der anonymen Bestattungen so verringere. Er habe die Erfahrung gemacht, wie sehr Angehörige die Entscheidung für eine anonyme Bestattung im Nachhinein bedauerten. Die Trauerbewältigung an einem Grab sei wichtig und helfe den Hinterbliebenen bei der Verarbeitung. Weitere Informationen sind beim Kundenbereich Friedhöfe unter der Telefonnumer 0722/972-6100 erhältlich.

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