"Für wen schlägt der Hot-Button diesmal zu?" Als es 2006 eines Nachmittags bei dem Quiz-Sender "9Live" durchklingelte, ahnten die Moderatoren noch nicht, was da auf sie zu kam. Einmal die Nummer gewählt, schon kam Jens Knossalla durch - und strich den Pott ein. Fortan rief er regelmäßig an - und gewann ein Quiz nach dem anderen. Ging es ihm anfangs tatsächlich nur um den Gewinn, fand er bald zunehmend Gefallen daran, sich selbst im Fernsehen reden zu hören.
"Ich fand es einfach geil, meine Stimme im TV zu hören", so Knossalla, der als "Jens aus Rastatt" bei Youtube schnell zur Kultfigur avancierte. Doch auch das reichte ihm irgendwann nicht mehr. So dauerte es nicht lange und Jens nahm am Casting zur kommenden Big-Brother-Staffel teil - die Leute sollten ihn nicht nur hören, sondern auch sehen können, fand er.
Mit dem Einzug in den Container wurde es nichts, die Produktionsfirma witterte aber, dass Potenzial in dem 24-Jährigen stecken könnte. Die Macher der Prosieben-Show "WipeOut - Heul nicht, lauf" engagierten ihn schließlich für eine Sendung, in der die Teilnehmer verschiedene Parcours bestreiten müssen, um das ausgesetzte Preisgeld einzusacken. "Jens aus Rastatt" sorgte auch hier für viel Unterhaltung - und kam somit bis ins Finale.
Danach ging es Schlag auf Schlag. Jens Knossalla bekam zahlreiche Rollen in Pseudo-Dokumentarsendungen angeboten. Einige Male war er so erstmals auf der Anklagebank und dem Zeugenstuhl bei Gerichtsshows wie "Barbara Salesch" und "Alexander Hold" zu sehen, später folgten Figuren in den Ermittlungssendungen "Lenßen und Partner" sowie "K11 - Kommissare im Einsatz".
"Wenn die Leute schon reden, dann sollen sie das gefälligst über mich"
Doch was ist das Geheimnis seiner Dauerpräsenz auf den Bildschirmen? Man dürfe sich und das ganze nicht all zu ernst nehmen, erklärt er. "Außerdem habe ich immer einen lockeren Spruch auf den Lippen", meint Jens. Er möchte polarisieren: "Wenn die Leute schon reden, dann sollen sie das gefälligst über mich." Und für genügend Gesprächsstoff sorgt der Rastatter schließlich immer wieder. "Ich liebe es einfach im Fokus der Kamera zu stehen", schwärmt Knossalla. Die Herausforderung könne nie groß genug für ihn sein, erzählt er. "There is no business like showbusiness, I love it."
Hat jemand wie "Jens aus Rastatt" denn eigentlich Vorbilder? "Richtige Allround-Talente sehe ich als meine Idole", erklärt Knossalla. "Ich bewundere solche Menschen, die mit ihrer Ausstrahlung und ihrer Anwesenheit alle in den Bann gezogen haben", sagt er und zählt Showmaster wie Rudi Carell und Harald Juhnke auf.
Volle Dosis: Eine Stunde lang "Jens aus Rastatt"
Bereits heute um 15 Uhr läuft wieder eine neue Folge mit dem Laiendarsteller bei Barbara Salesch. Als Nebenkläger "Ramon Weiß" ist "Jens aus Rastatt" dieses Mal im großen Fall "Crime City Berlin" mit von der Partie. Wie immer hat er keinerlei Bezug zu den Aussagen sowie dem Charakter, den er darstellt.
Die Zeiten, in denen er sich noch nach einem Platz im Big-Brother-Haus sehnte, sind inzwischen längst passé. Nun hat er sich größere Ziele gesteckt: "Eine richtige Charakterrolle bei GZSZ über einige Monate wäre mein absoluter Traum. Vielleicht als der verlorene Sohn, der plötzlich wieder auftaucht", lacht er.
Umfrage zum Thema: Trash-TV und kein Ende - geht es nicht auch ohne?