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Rastatt/Ötigheim: Verschütteter Tunnelbohrer: 52.000 Kubikmeter Erde müssen weg!

Rastatt/Ötigheim

Verschütteter Tunnelbohrer: 52.000 Kubikmeter Erde müssen weg!

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    Verschütteter Tunnelbohrer: 52.000 Kubikmeter Erde müssen weg!
    Verschütteter Tunnelbohrer: 52.000 Kubikmeter Erde müssen weg! Foto: DB AG

    Fast sieben Jahre nach einer Havarie in einem Tunnel unterhalb der Rheintalbahn bei Rastatt wird die damals verschüttete und schließlich einbetonierte Tunnelbohrmaschine wieder sichtbar. Am Mittwoch 11 Uhr wird ein Teil der riesigen Maschine gezeigt - zunächst werde das Schneidrad zu sehen sein, wie eine Sprecherin der Deutschen Bahn erklärte.

    Der Tunnelbohrer soll dann in den kommenden Monaten Zug um Zug ganz freigelegt und parallel dazu zerlegt und abgebaut werden. Wie viel die seit vielen Monaten vorbereitete Bergung kostet, ist noch unklar.

    Wie ist der Tunnelbohrer verschüttet worden?

    Zu der Havarie war es am 17. August 2017 gekommen, als sich die Tunnelvortriebsmaschine gerade unter einer Gleistrasse der bestehenden Rheintalbahn durchs Erdreich fraß. Die Gleise darüber sackten ab und der Verkehr auf einer Hauptverbindung zwischen den Nordseehäfen und Italien stand rund sieben Wochen still.

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    Foto: IB Kirschke / Birte Froebus

    Um den Schaden zu begrenzen und den Boden zu stabilisieren, pumpten Arbeiter große Mengen Beton auf 160 Metern Länge in die Röhre - in der noch die Tunnelbohrmaschine steckte.

    Warum muss der Bohrer geborgen werden?

    Die Bergung der Tunnelbohrmaschine ist nötig, um die Oströhre in Rastatt fertigstellen zu können und damit beim milliardenschweren Ausbau der Rheintalbahn zwischen Karlsruhe und Basel weiter voranzukommen. Durch die Havarie waren die Arbeiten am Rastatter Tunnel erheblich verzögert worden.

    Aktualisierung 11. April: 52.000 Kubikmeter Material müssen geborgen werden

    Die DB erklärt nun einer Pressemitteilung vom 10. April, dass in den nächsten Monaten die Baugrube und damit insgesamt rund 52.000 Kubikmeter Material ausgehoben werden sollen, um an die gestrandete Tunnelbohrmaschine heran zu kommen.

    Anschließend soll die 200 Tonnen schwere Maschine dann in Ihre Einzelteile zerlegt und abtransportiert werden. Wenn das Hindernis vollständig entfernt ist, können die Bauarbeiten an der Rheintalbahn fortgesetzt werden.

    Neue Schienen für neuen Tunnel

    Es wird gut ein Jahr dauern, bis die Maschine vollständig entfernt ist. Auf Anfrage von ka-news.de erklärt eine Bahnsprecherin: "Wir beginnen aber noch dieses Jahr parallel in anderen Bereichen der Baugrube bereits mit der Herstellung des Tunnelrohbaus."

    Ein Zug fährt nahe der Havariestelle der Tunnelbohrmaschine Wilhelmine.
    Ein Zug fährt nahe der Havariestelle der Tunnelbohrmaschine Wilhelmine. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa/Archivbild

    Die Deutsche Bahn will im derzeit noch verstopften Tunnel ein neues Schienensystem verbauen, das "Fest Fahrbahn System". Nach Angaben der Bahn handelt es sich hierbei um ein innovatives Fahrwegsystem.

    Bei diesem liegen die Gleise nicht auf Schotter, sondern direkt in einer Tragplatte aus Stahlbeton. Dies bringt einige Vorteile mit sich: Bei einer festen Fahrbahn sei der Aufwand für die Instandhaltung niedriger.

    Für Reisende soll sie vor allem einen hohen Reisekomfort bieten, bei Geschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometer pro Stunde.

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