"Ich freue mich besonders, dass auf die öffentliche Ausschreibung eine Bietergemeinschaft aus Baden-Württemberg den Zuschlag erhalten hat und es uns gelungen ist, sowohl die Sperrung der L1180 als auch die Gesamtbauzeit weiter zu verkürzen", so Regierungspräsident Rudolf Kühner in einer Pressemitteilung des Regierungspräsidiums Karlsruhe. Die Planungen für den Ausbau der A8 im dritten Bauabschnitt sahen bisher eine dreizehnmonatige Sperrung der L1180 zwischen Friolzheim und der L1134 sowie eine Gesamtbauzeit von etwa 30 Monaten vor. Im Vergabeverfahren konnte nun erreicht werden, dass die Gesamtbauzeit auf etwa 23 Monate und die Sperrung der L1180 auf sieben Monate verkürzt wird.
Für die Dauer der Sperrung der L1180 ist eine behelfsmäßige Anbindung des Wohngebiets Geissberg vorgesehen, um die rettungsdienstliche Versorgung zu gewährleisten. Die dafür vorgesehene Behelfsbrücke wird - wie von der Gemeinde Friolzheim am im Februar angeregt - sogar für den Durchgangsverkehr bis 7,5 Tonnen freigegeben werden. Die einspurige Behelfsbrücke muss zwar mit einer Ampelregelung betrieben werden, mit der Brücke steht aber eine sichere Verbindung zwischen der Hauptgemeinde und dem Wohngebiet Geissberg sowie der L1180 östlich von Friolzheim zur Verfügung. Den Wünschen der ortsansässigen Gewerbetreibenden nach Durchgangsverkehr wird damit Rechnung getragen.
Neben dem Autobahnausbau sind weitere Baumaßnahmen nötig
Während der Sperrung der L1180 wird der aus Richtung Stuttgart kommende Schwerverkehr ab der Anschlussstelle Heimsheim über die L1134, die Nordspange Heimsheim (im Einbahnverkehr) und die L1175 in Richtung Friolzheim geführt. Ferner kann während dieser Zeit die Betriebsumfahrt Wimsheim als Behelfsauffahrt in Richtung Stuttgart für alle Fahrzeugarten genutzt werden. Die Arbeiten für den Ausbau zwischen Wimsheim und Heimsheim beginnen am 28. August. Damit kann der angestrebte Termin für den Baubeginn eingehalten werden.
Neben dem Bau der Autobahn sind in diesem dritten Bauabschnitt noch vier Brückenbauwerke, ein neues und zwei provisorische Regenrückhalteklärbecken, mehrere Gabionenwände, Lärmschutzwälle und -wände zu errichten. Aus Gründen des Lärmschutzes ist im Bereich von Friolzheim zusätzlich ein lärmmindernder Asphaltbelag auf einer Länge von 3,5 Kilometer vorgesehen. Der Ausbauquerschnitt der Straße erhält eine Gesamtbreite von 35,5 Meter. Im Mitteltrennstreifen sind Betonschutzwände zwischen den entgegengesetzten Richtungsfahrbahnen vorgesehen.
Über die gesamte Bauzeit zwei Fahrstreifen je Fahrtrichtung
Die große Änderung der Straßenachse in Lage und Höhe sowie die unmittelbar angrenzende Bebauung im Bereich der Gemeinde Friolzheim stellte die Planer beim dritten Bauabschnitt vor besondere Herausforderungen. Die Abrückung von der alten Autobahn wurde dabei so gewählt, dass zumindest eine Fahrbahnseite abseits von der alten Autobahn hergestellt werden kann. Im Wesentlichen wird zuerst die neue Richtungsfahrbahn Stuttgart - Karlsruhe und anschließend die Gegenfahrbahn gebaut. Eine Ausnahme stellt hier der vorgezogene Ausbau der südlichen Richtungsfahrbahn im Bereich der Betriebsumfahrt Wimsheim dar.
Über die gesamte Bauzeit betrachtet werden sechs Hauptbau- und Verkehrsführungsphasen erforderlich. Während der gesamten Bauzeit stehen für beide Fahrtrichtungen immer je zwei Fahrstreifen zur Verfügung. Auch die im Bereich Friolzheim autobahnquerenden Landesstraßen L1175 und L1180, die Kreisstraße K4565 und die Gemeindeverbindungsstraße von Friolzheim nach Mönsheim müssen der stark veränderten Trassierung der A8 angepasst werden.
Rund 32 Millionen Euro Kosten für dritten Teilabschnitt
Hierzu sind zeitweise Sperrungen der genannten Straßen unvermeidlich. Den Forderungen des Planfeststellungsbeschlusses folgend, sind die L1175 und die K4565 jedoch in keiner Bauphase gleichzeitig gesperrt. Dementsprechend wird anfänglich die K4565 für rund 5,5 Monate, anschließend die L1175 für etwa 16,5 Monate und abschließend wiederum die K4565 für rund einen Monat gesperrt werden. Die Gemeindeverbindungsstraße Friolzheim-Mönsheim wird von Baubeginn an für etwa 17,5 Monate gesperrt werden.
Das bestehende Wirtschaftswegenetz bietet vergleichsweise kurze Umfahrungsmöglichkeiten für den landwirtschaftlichen Verkehr. Die Kosten für den dritten und letzten Teilabschnitt mit einer Länge von etwa 4,8 Kilometer betragen rund 32 Millionen Euro. Aus bautechnischen Gründen wurde der Ausbau der A8 zwischen Wurmberg und Heimsheim in drei Bauabschnitte unterteilt. Im Dezember 2007 wurde der erste Teilabschnitt von der Kreisstraße 4500 bis zur Anschlussstelle Pforzheim-Süd für den Verkehr freigegeben. Die Freigabe des zweiten Teilabschnittes von Pforzheim-Süd bis Höhe Tiefenbronn erfolgte im September 2008.