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Karlsruhe: Zwischen Schäufele und Kartoffelsalat: Was ist Weihnachten "typisch badisch"?

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Zwischen Schäufele und Kartoffelsalat: Was ist Weihnachten "typisch badisch"?

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    (Archivbild)
    (Archivbild) Foto: ka-news

    Spätestens am Heiligen Abend kommt die Familie zum Fest zusammen. Es wird gesungen und geschnackt, gelacht und geschlemmt - Was denn eigentlich?

    Des Deutschen liebstes Weihnachtsessen

    Auf der Suche nach typisch Badischem Weihnachten, vermischen sich die Spuren im Ländle mit massiver Vielfalt aus Tradition und Ritualen, die sich von Familie zu Familie unterscheiden. Begonnen bei dem Festessen in ganz Deutschland, verzehrt laut Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov jeder Vierte Kartoffelsalat und Würstchen am Heiligen Abend.

    "Braten, Steak oder Schnitzel gibt es üblicherweise bei 14 Prozent. Gefolgt wird das Gericht vom Gänsebraten, das neun Prozent am 24. Dezember essen. Die Dauerbrenner Raclette und Fondue kommen bei acht beziehungsweise sechs Prozent auf den Tisch. Fisch ist an Heiligabend auch eher unüblich - den gibt es der Umfrage zufolge bei sechs Prozent der Befragten", so die Studie. Die Kartoffelsalat-Tradition könne aber irgendwann einmal aussterben. Denn sie ist laut YouGov besonders verbreitet in der Gruppe der Über-55-Jährigen (31 Prozent), weniger bei jenen unter 55 Jahren (23 Prozent).

    Schwarzwald? - "FUNKLOCH!"

    Doch zurück zum Badener - Wenn man nach dem Freiburger Hühnercartoonist Peter Gaymann geht, stelle man sich die Frage: "Was fällt Euch als erstes zum Thema Schwarzwald ein?" - "FUNKLOCH!", lautet die Antwort in der Unterrichtsszene eines seiner Cartoons. Und wer bringt den Kindern ihre Geschenke? Im Norden ist es der Weihnachtsmann. Er bringt den braven Kindern am Heiligen Abend Geschenke, den unartigen hingegen bloß eine Rute. Deswegen ist er eine Mischung aus dem heiligen Bischof Nikolaus von Myra und seinem Begleiter, dem Knecht Ruprecht.

    In Baden kommt dagegen das Christkind : Weil Luther um das Jahr 1535 für die deutschen Protestanten die Bescherung am Nikolausabend abschaffte, sollte der Heilige Christ, der als Christkind verniedlicht wurde, die Geschenke bringen. Heute hat er mit seiner engelhaften Erscheinung und den goldenen Löckchen wenig mit Jesus gemein.

    Was gibt's zum "Vierdele"?

    Was isst nun der Badener? - Gern darf es mal ein "Broode"sein. Doch der Klassiker schlechthin ist das Badische Schäufele mit Kartoffelsalat. Bei Schäufele handelt es sich um eine gepökelte, geräucherte Schweineschulter mit Knochen. Mit Zutaten wie Weißwein und Wachholderbeeren wird das Ganze unter Anleitung mit Sicherheit ein Festmahl. Dazu ein "Vierdele", sprich ein Viertelliter eines badischen Weines, etwas zämme sitze, sich was verzeehle und ein guter Witz von Wulf Wager:

    Sagt ein Badener zum anderen: "Du, am Fritig goht d’Welt unter!" Darauf der Andere: "Sell macht nüt. Da bin ich bi Verwandte in Karlsruh."

    Und was sagt der Badener zu jemand Einmaligem, einfach lustigen Menschen? - "Sepp, du bisch mi ein Urvieh!" - In diesem Sinne, ein "Frohes Fescht" allerseits!

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