"Die Idee, Bienen im Karlsruher Zoo anzusiedeln, hat mich und meine Frau sofort fasziniert", erklärt Till Bergmann im Rahmen eines Pressetermins am Dienstag im Karlsruher Zoo. Gemeinsam mit seiner Frau kümmert er sich ab sofort um die beiden Bienenvölker mit rund 30.000 Tieren im ehemaligen Wellensittichhaus.
"Es lohnt sich, Bienen zu schützen und zu erhalten"
"Dieses Häuschen stand lange leer. Den Gedanken, es als neue Heimat für Bienen zu nutzen , gab es schon länger. Es ist schön, dass es nun geklappt hat", sagt der kommissarische Leiter des Zoos, Clemens Becker. Nach den ersten Planungen habe der Zoo Anfang April Kontakt zum Bienenzüchterverein Karlsruhe aufgenommen, berichtet der promovierte Biologe. Der Verein habe schließlich die Verbindung zu Bergmann und seiner Ehefrau hergestellt.

Die beiden Bienenvölker, darunter ein Jungvolk mit 4.000 bis 5.000 Tieren, sollen sich jetzt vermehren. Schon bald kann Honig aus den Waben der fleißigen Insekten geschleudert werden. Doch das "flüssige Gold" ist nicht der Hauptgrund, die Bienen ausgerechnet im Zoo anzusiedeln. Zwei andere Aspekte stehen im Fokus, wie Becker verdeutlicht: "Zum einen geht es darum, dass die Bienen die umliegende Flora bestäuben." Zum anderen, führt er aus, wolle man der Bevölkerung zeigen: "Es lohnt sich, Bienen zu schützen und zu erhalten", so Becker.
Doch Honigbienen mitten in Karlsruhe - passt das wirklich? "Ja, Bienen fühlen sich sehr wohl in der Stadt", erklärt Daniel Götz, Vorsitzender des Bienenzüchtervereins Karlsruhe. In der urbanen Umgebung finden Sie ausreichend Nahrung und fallen - anders als auf dem Land - nicht dem hohen Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft zum Opfer, führt Imker Bergmann aus.
Der Artikel wurde nachträglich verändert. Bei der ursprünglich mit 5.000 angegebenen Zahl der Bienen wurde fälschlicherweise nur das Jung-Volk berücksichtigt.