Die Wunschliste ist eines 300-jährigen Geburtstagskindes würdig. "Diese 13 Leitprojekte, die von insgesamt 45 als 'sehr wichtig' eingestuft wurden, sind im Konzept für das Stadtjubiläum 2015 von großer Bedeutung", erklärte Oberbürgermeister Heinz Fenrich (CDU). "Dennoch", schränkte er ein, "wird nicht alles umsetzbar sein, was wir uns vorstellen. Denn die Bäume wachsen finanziell nicht in den Himmel." Ganz oben auf der Prioritätsliste der Stadt steht die Aufwertung des Schlosses mit Schlossplatz und -garten.
"Wichtig ist vor allem, dass der Platz vor dem Schloss besser für Veranstaltungen der Stadt genutzt werden kann", sagte Fenrich. Die Realisierung des Projektes liegt in der Zuständigkeit des Landes. Der Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg hätte bereits im Jahr 2006 mit den ersten Sanierungsmaßnahmen vor dem Schloss begonnen, so der Oberbürgermeister.
"Derzeit erhält die Tiefgarage 'Schlossplatz' einen Fahrstuhl, der auch Behinderten einen gerechten Zugang ermöglichen soll", heißt es im Sachstandsbericht. Geht es nach der Stadtverwaltung, "sollen die Sanierungsmaßnahmen am Schloss bis zum Stadtgeburtstag 2015 abgeschlossen sein", so Fenrich.
"2015 soll die Innenstadt fast frei von Baustellen sein"
Neben dem Schloss steht auch die allgegenwärtige Kombilösung auf der Masterplan-Agenda der Stadt. Neben den bekannten Baumaßnahmen, wie dem Infopavillon und dem Bau der unterirdischen Haltestellen in den Jahren 2010 und 2011, fällt unter dieses Resort auch die Neugestaltung der Fußgängerzone. In diesem Zusammenhang regte Stadtrat Eberhard Fischer (KAL) an, nicht nur die Fußgängerzone mit einem neuen Belag auszustatten. "Auch die Fächerstraßen sollten bis 2015 einen einheitlichen Belag bekommen."
Im Zusammenhang mit der Kombilösung betonte Fenrich nocheinmal, "dass der Kernbereich der Innenstadt im Jubiläumsjahr 2015 weitgehend frei von oberirdischen Baustellen sein soll."
"Bildung und Betreuung sollen beim Umbau des Zoologischen Stadtgartens verknüpft werden"
Auch für die Anlagen des Zoologischen Stadtgartens sieht der Masterplan Veränderungen vor. Rund um den Lauterberg soll nach dem Willen der Stadtverwaltung eine neue attraktive Landschaft entstehen. Als wichtigstes Projekt gilt für Doris Baitinger, SPD-Fraktionschefin, die Umgestaltung des Tullabades in ein Exotenhaus mit Gastronomie und Sozialpädagogik. "Dieses Haus ist eine Art Leuchtturm bei der Umgestaltung des Zoos."
Rita Fromm, Vorsitzende der FDP-Fraktion, schlug in diesem Zusammenhang vor, die ebenfalls im Masterplan verankerten Themen von Bildung und Betreuung gerade beim Umbau des Zoologischen Stadtgartens zu verknüpfen. Für Fromm zählt auch der Landschaftspark Rhein als ein wichtiges Projekt bei der Umsetzung des Masterplanes.
Alter Schlachthof als Kulturbeitrag zum Stadtgeburtstag
Bei der Entwicklung des Landschaftsparks soll unter anderem ein Mehrgenerationenspielareal und eine Aufenthaltsterasse am Rheinufer entstehen. Auch zwei Radwegabschnitte von Mühlburg an den Rhein sind in Planung. Der Bau einer Rheinbrücke über die Hafeneinfahrt ist dagegen von Sponsorengeldern abhängig. "Das ist jetzt die Aufgabe der Verwaltung, nach Geldgebern zu suchen", sagte Fenrich.
Bei allen Planungen zum großen Stadtgeburtstag soll auch die Kultur nicht zu kurz kommen. Aushängeschild dieses Vorhabens ist der Kreativpark "Alter Schlachthof". "Bis jetzt hat sich schon eine vielfältige Kulturszene dort angesiedelt", erklärt Fenrich. 2010 werde der Musikclub "Substage" vom Ettlinger Tor in ein renoviertes Gebäude des Alten Schlachthofs ziehen. "Im Jahr 2011 sollen dann die Bauarbeiten für die Straßenbahn Südost und die damit einhergehende Umgestaltung der Schlachthausstraße beginnen."