Nach dem Unfall war die Bahnstrecke zwischen Pfinztal-Söllingen und Wilferdingen bis Samstagabend gesperrt. Der Schwertransporter, beladen mit einem tonnenschweren Raupenbagger, stand offenbar auf den Schienen, als sich die Bahnschranken schlossen.
3,5 Millionen Euro Schaden
Laut einer Polizeimeldung vom Donnerstag hatte der Fahrer sich wegen eines falschen Straßennamens in den Begleitpapieren verfahren und dann im Bereich des Bahnübergangs zu wenden versucht. Dabei sei er auf der Wölbung des Übergangs liegen geblieben. Daraufhin musste ein Regionalexpress in Richtung Pforzheim eine Notbremsung einleiten - kollidierte aber dennoch mit dem Lkw. Der Raupenbagger kippte vom Transporter, der Zug entgleiste.
Wie ein Polizeisprecher am Mittwoch auf ka-news-Anfrage mitteilte, beträgt der Schaden am Zug und an den Gleisen etwa zwei Millionen Euro, am Transporter entstand ein Schaden von 1,5 Millionen. Dieser könne sich jedoch nach weiteren Gutachten noch relativieren.
Schwertransport-Fahrer verweigert Aussage
Der Schwertransporter war von Polizeiautos begleitet worden, die hinter dem Konvoi herfuhren. Die Beamten haben inzwischen ausgesagt, dass sie den Lkw jedoch nicht auf die Gleise dirigiert hätten, weshalb die Polizei von einer eigenmächtigen Entscheidung des Fahrers ausgeht. Gegen ihn wird deshalb nun ermittelt. Nach Angaben des Polizeisprechers ist er bereits wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr belehrt worden - macht jedoch von seinem Aussage-Verweigerungsrecht Gebrauch.
Allerdings haben die bisherigen Ermittlungen ergeben, dass der Fahrer des Schwertransporters den Bahnübergang nicht hätte überqueren müssen. Sein Zielort befand sich eigentlich bereits vor den Schienen in der Bahnhofstraße. Die polizeilichen Ermittlungen hierzu sind noch nicht abgeschlossen.
CDU Pfinztal: Zügig Unterführung und Nordumgehung bauen
Derweil hat sich die CDU Pfinztal zum Vorgang geäußert. Wie der Ortsverein in einer Pressemeldung erklärt, kämpften die Christdemokraten bereits seit Jahrzehnten für die Beseitigung dieses Gefahrenpunktes. "Spätestens seit dem tödlichen Unfall mit einer Passantin wurde dies in den vergangenen Jahren bei Verkehrsschauen von Verkehrsbehörden, Bahn und Polizei deutlich hervorgehoben", so der Vorsitzende Frank Hörter.
So würden Gleise an nicht dafür vorgesehenen Stellen überquert, oder es werde am Bahnübergang bei schon rot zeigendem Lichtzeichen oder sich senkenden Schranken noch gefahren oder gelaufen. Die CDU begrüßt deshalb die bereits beschlossene Lösung: Zum einen soll eine Nordumgehung mit Lkw-tauglicher Unterführung gebaut werden, außerdem im Bereich des jetzigen Bahnüberganges eine Pkw- und Fußgängerunterführung. Nun gelte es, die Beschlüsse zügig umzusetzen um weitere Unfälle zu verhindern, so Hörter.
Siehe auch:
Zug kracht in Schwertransporter - Bahnstrecke wieder frei