Blockierte Straßen und Wege, umgestürzte Baukräne und Gerüste, zerstörte Dächer und Autos und völlig verwüstete Wälder bestimmten die Bilder, die viele nach zehn Jahren bereits aus dem Gedächtnis gelöscht haben. "Bei Förstern und Waldbesitzern sind die Bilder noch nicht vergessen", erläutert Ulrich Kienzler, Leiter der Forstabteilung im städtischen Liegenschaftsamt.
Im Karlsruher Stadtwald waren auf 61 Sturmflächen mit 72 Hektar Kahlfläche ungefähr 50.000 Kubikmeter Sturmholz angefallen. Das ist dreimal so viel, wie normalerweise in einem Jahr eingeschlagen wird.
Krisenmanagement "in Rekordtempo"
Im Wald wurde damals durch die Landesforstverwaltung ein gebietsübergreifendes Krisenmanagement organisiert. Maschinen und fachlich gut ausgebildete Arbeitskräfte wurden zusätzlich zu den eigenen Arbeitskräften mobilisiert, um möglichst schnell das Sturmholz aufzuarbeiten und zu verkaufen oder in Nasslager einzulagern.
Das "Entwirren" des Sturmholz-Mikados sei anstrengend und gefährlich gewesen. Mit besonders geschulten Fachkräften und mit Hilfe von Vollerntern gelang es "in Rekordtempo", das verderbliche Holz aufzuarbeiten. Das Holz aus dem Stadtwald Karlsruhe wurde ohne Umweg in ein Nasslager direkt verkauft. Alle hätten Interesse daran gehabt, "ihrem" Wald so schnell wie möglich zu helfen.
"Lotharpfad" im Bergwald zeigt Schäden am deutlichsten
Die letzte Waldinventur im Stadtwald habe gezeigt, dass bereits jetzt wieder so viel Holz genutzt werden kann wie vor dem großen Sturm. Die Folgen des Orkans würden das Wirtschaften im Stadtwald aber noch lange negativ beeinflussen.
Wer sich den Orkan noch einmal anschaulich in Erinnerung rufen will, der sollte den kurzen "Lotharpfad" am Walderlebnispfad "Waldwelt" im Bergwald oberhalb vom Geigersberg gehen. Hier blieb das Sturmholz liegen, und junge Bäume überwachsen nun die umgestürzten Baumriesen.