In der aktuellen Situation, in der die Zähringer-Stiftung eine zentrale Rolle bei der Frage spiele, ob überhaupt badische Kulturgüter in nennenswerter Größe durch das Haus Baden verkauft werden können, brauche das Land einen wahren Vertreter seiner Interessen, so die Landtags-Grünen in einer Pressemitteilung vom gestrigen Freitag.
Zehn Millionen Euro für Auktionator Graf Douglas reserviert?
Walter kritisierte, dass Frankenberg 2002 Douglas in dieses Amt berufen habe. Der Grünen-Abgeordnete wies darauf hin, dass Douglas bereits 1995 als Verantwortlicher für die Deutschland-Sparte des Auktionshauses Sotheby Kunstgegenstände aus dem Neuen Schloss in Baden-Baden bei einer Auktion versteigert habe. Walter: "Die Landesregierung hat den Verdacht, dass bereits 1995 Gegenstände verkauft wurden, die Teil des unverkäuflichen Stiftungsguts der Zähringer-Stiftung waren, bis heute nicht widerlegt. Es ist daher sehr verwunderlich, dass Minister Frankenberg gerade den Grafen mit der Wahrung der Interessen des Landes beauftragt hat."
Nach wie vor nicht widersprochen habe die Landesregierung zudem der Vermutung, so Walter, dass in der anfangs als Vergleichssumme genannten Summe von 70 Millionen Euro für die Versteigerung badischer Kulturgüter zehn Millionen Euro für den Auktionator Graf Douglas reserviert waren.
Grüne wollen Klarheit über Douglas' Rolle im Stiftungsrat
Die Grünen wiesen weiter darauf hin, dass nach jüngsten Presseberichten das Kunstministerium ebenfalls zu der Einschätzung gekommen sei, dass Graf Douglas vor allem wirtschaftliche Interessen verfolge und ihm daher den Zutritt zum Ministerium für Wissenschaft und Kunst im Rahmen der Übergabe von 20 Tausend Protestunterschriften gegen den Verkauf badischer Kulturgüter verweigert habe.
Jürgen Walter: "Wir brauchen endlich Klarheit: Klarheit über die Rolle, die Douglas in der Vergangenheit und aktuell im Stiftungsrat gespielt hat und spielt sowie Klarheit, wer zukünftig die Interessen des Landes in der Zähringer-Stiftung wirklich vertritt."