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Karlsruhe: Wo Opa und Enkel in Nostalgie schwelgen: Echtdampf-Hallentreffen in Karlsruhe

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Wo Opa und Enkel in Nostalgie schwelgen: Echtdampf-Hallentreffen in Karlsruhe

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    Dietmar Willert und sein Sohn Dominik erklären den Besuchern, wie Antriebe funktionieren.
    Dietmar Willert und sein Sohn Dominik erklären den Besuchern, wie Antriebe funktionieren. Foto: sas

    Für empfindliche Nasen riecht es derzeit ein wenig streng in der Halle 2 der Messe Karlsruhe. Grund sind die zahlreichen, mit Kohle befeuerten Dampfloks, die ihre Besitzer für das alljährlichen Echtdampf-Hallentreffen auf Hochglanz poliert haben. Seit dem Morgen sitzt so mancher Hobbylokführer auf seiner Modellbahn und fährt die fünf Kilometer lange Gleisstrecke ab.

    Gleisanlage über eine Strecke von fünf Kilometer

    Rund 1.000 Fahrer nehmen laut Veranstalter Messe Sinsheim in diesem Jahr an der Veranstaltung teil. Sie kommen unter anderem aus Österreich, Schweiz, England, Holland und sogar Japan. Ähnliches gilt für die 80 Aussteller, die in Halle 1 für ihre Produkte werben. Hier kann sich der Eisenbahnfreund alles kaufen, was er für die Modellbahn zu Hause braucht. Aber auch Liebhaber von dampfbetriebenen Straßenfahrzeugen und Schiffen kommen auf ihre Kosten.

    Schon am ersten Tag ist die Ausstellung gut besucht. Auch viele kleine Freizeitlokführer laufen an der Hand der Eltern und Großeltern durch die Hallen und bestaunen an den Ständen die dampfenden und zischenden Fahrzeuge. Dahinter beugen sich manchmal schon betagte Herren über ihre Fahrzeuge, ölen, polieren und schrauben, wie es sonst nur die kleinen Jungs im Kinderzimmer tun.

    Das Herzstück der Veranstaltung ist traditionsgemäß die Gleisanlage in Halle 2. Neben den zahlreichen Hobbyzugführern haben auch die Besucher die Möglichkeit, gegen ein kleines Entgelt eine Runde auf einer Modelleisenbahn, der Malu-Bahn, durch die Halle zu drehen. Der Verlauf der Anlage wird in jedem Jahr neu konzipiert. So fährt die Bahn dieses Mal eine kurze Runde durch einen extra aufgestellten Tannenwald am Rande der Halle.

    Die Bahnen, die die Eisenbahnfreunde Bad Schönborn an ihrem Stand fahren lassen, sind dagegen deutlich kleiner und passen auf den Tisch. Daneben zeigen sie unterschiedliche Arten von Antrieben und Motoren, die auch Loks in Bewegung setzen. Daneben stehen verschiedene Modelle von Heißluftmotoren, so genannte Sterling Motoren. Aber auch andere Antriebe, die eigentlich gar nicht mit dem Eisenbahnbau zu tun haben, erklärt Dietmar Willert von den Eisenbahnfreunden Bad Schönborn interessierten Technikfans.

    Weltweit einziges Echtdampf-Treffen in der Halle

    Die Vereinsmitglieder haben die Absicht, nicht nur selbst ihrem Hobby nachzukommen und eigene Züge zu bauen. "Wir wollen den Leuten alte Techniken näherbringen und zeigen, wie sich die Leute früher fortbewegt haben", sagt Willert. Bei seinem Engagement in Sachen Eisenbahn baut Willert nicht nur für sich selbst Züge. Einmal in der Woche gibt der 70-Jährige Werkunterricht an der Franz-Josef-Mone-Förderschule in Bad Schönborn. Dort baut er gemeinsam mit den Siebtklässlern eine Lok, mit der sie selbst auf der Vereinsanlage fahren dürfen. Dabei lernen die Kinder den Umgang mit Werkzeugen, wie man Schrauben eindreht und ein Gewinde fräst.

    Das Wochenende wird Dietmar Willert gemeisam mit seiner Familie, die ebenfalls Eisenbahnfans sind, auf dem Echtdampf-Hallentreffen. Wer es ihm gleich tun will, kann der Veranstaltung am Samstag, 14. Januar, von 9 bis 18 Uhr und am Sonntag 15. Januar, von 9 bis 17 Uhr einen Besuch abstatten. Die Tageskarte gibt es für 11 Euro, ermäßigt für 9 Euro. Die Familienkarte kosten 28 Euro.

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