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Karlsruhe: Wo bleibt der Regen? Rhein bei Karlsruhe so niedrig wie seit 40 Jahren nicht mehr

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Wo bleibt der Regen? Rhein bei Karlsruhe so niedrig wie seit 40 Jahren nicht mehr

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    Seit fünf Wochen ähneln sich die Wettervorhersagen: Den Tag über neblig, bewölkt oder Sonnenschein - von Regen kein Wort, nicht mal eine Spur. Zuletzt regnete es am 19. Oktober - seitdem bleibt der Regenschirm zu Hause. Das freut viele, zeichnet sich der November sonst nicht gerade als trockener Monat aus. Doch die Trockenheit hat Folgen: Besonders der Rhein ist betroffen. Damit auch der Schiffsverkehr und letztlich auch die Wirtschaft der Region.

    Rheinpegel sinkt weiter

    Die Rheinpegelmessstelle für Karlsruhe liegt in Maxau und misst aktuell 3,40 Meter - für Ende November so niedrig, wie seit 40 Jahren nicht mehr. "Dieser Wert liegt 1,70 Meter unter dem mittleren Pegelstand, ist also schon sehr niedrig", weiß Manfred Bremicker, Leiter der Hochwasservorhersagezentrale (HVR) der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW). Man rechne damit, dass der Rheinpegel im Laufe der nächsten Woche um weitere zehn Zentimeter absinke. "Die Niedrigwasser-Situation wird bis zum Ende des Monats andauern", ergänzt Bremicker; da würden ein paar Niederschläge auch nichts mehr helfen.

    Erhöhter Schiffsverkehr

    Der niedrigste Rheinpegel der letzten Jahre wurde im Februar 2006 gemessen; damals lag er bei 3,16 Meter. Allerdings seien die Anfangsmonate eines Jahres die niederschlagsärmsten, da es meist in den höheren Lagen schneit und das Schmelzwasser aus dem Gebirge, von dem der Rhein zehrt, erst später einsetze. Für den November sei dies aber ganz und gar nicht typisch.

    "Große Schiffe können nicht mehr voll beladen werden, weil sie sonst Gefahr gehen, auf Grund zu laufen", so Bremicker auf Anfrage von ka-news. Das bedeute auch mehr Schiffsverkeher, weil entsprechend mehr Schiffe fahren müssten, um die gleiche Ladung zu befördern.

    Situation im Rheinhafen

    Das macht sich auch am Rheinhafen bemerkbar. "Die Schiffe führen momentan nur ein Drittel oder sogar ein Viertel ihrer normalen Ladung", sagt Patricia Erb-Korn, Geschäftsführerin der Karlsruher Versorgungs-, Verkehrs- und Hafen GmbH. Das hätte aber, finanziell betrachtet, momentan keine großen Auswirkungen - schließlich käme die Fracht auf mehrere Schiffe verteilt trotzdem an. "Es kann natürlich sein, dass sich das ein oder andere Unternehmen überlegt, auf die Straßen oder Schienen auszuweichen." Da der Rheinhafen allerdings kein Umschlagplatz sei, betreffe ihn das auch nicht direkt.

    Karlsruher Luftwerte im grünen Bereich

    Im Norden von Deutschland hat die Trockeneheit besonders Auswirkungen auf den Feinstaubgehalt der Luft, weil sich dieser durch den fehlenden Regen in der Luft ansammelt und nicht "weggespült" wird. Die Karlsruher Asthmatiker können dagegen weiterhin befreit durchatmen, denn "die Mitte und der Süden Baden-Württembergs hat durchweg normale Werte", sagt Wilfried Weiß, Leiter des Referats Luftqualität bei der LUBW.

    Auch Karlsruhe sei "in der Regel gut weggekommen" und liege seit dem 16. November - so lange reichen die Messwerte zurück - weit unter dem Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Meter Feinstaub. "Das hängt vor allem mit den Luftmassenbewegungen zusammen", erklärt Weiß weiter. Die Fächerstadt hatte zwischen den Nebelbanken immer wieder klares Wetter und frischen Wind, weshalb die Feinstaubwerte im normalen Bereich liegen.

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