"Zahlreiche Kommunen in ganz Deutschland haben dieses Problem erkannt und bereits Lösungen gefunden, um die betroffenen Familien zu entlasten", erläutert der Bundestagsabgeordnete. Er bittet die Stadtverwaltung deshalb in einem Schreiben an Oberbürgermeister Heinz Fenrich, sich in Karlsruhe mit den andernorts eingeführten Modellen zu beschäftigen.
Welches Modell sich am besten eigne und ob sich die Fächerstadt dieses leisten könne und wolle, entscheide letztlich der Karlsruher Gemeinderat, so Wellenreuther.
Hintergrund: Die kleinste verfügbare Restmülltonne hat in Karlsruhe 80 Liter und kostet monatlich 24 Euro, also 288 Euro pro Jahr. Der Karlsruher Abfallsack kostet vier Euro. Die Stadt Ravensburg gibt beispielsweise Windelsäcke aus, die von den Bürgern zu einem Windelcontainer gebracht werden müssen.
Sankt Ingbert im Saarland verteilte bis vor kurzem monatlich einen kostenlosen Müllsack. Weil dies bei den an Inkontinenz erkrankten Menschen mit Schamgefühlen verbunden gewesen sei, bietet die Stadt nun stattdessen eine finanzielle Entlastung von jährlich bis zu 60 Euro an. Finanzielle Entlastungen bei der Abfallgebühr gewähren auch die Kommune Steinenbronn (Kreis Böblingen) und der niedersächsische Landkreis Aurich.