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Karlsruhe: Wildunfälle in Karlsruhe: Gefährliche Liebesspiele - rallige Rehe unterwegs

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Wildunfälle in Karlsruhe: Gefährliche Liebesspiele - rallige Rehe unterwegs

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    Schnappschuss mit Renn-Tier: ein Reh läuft über ein Feld (Symbolbild)
    Schnappschuss mit Renn-Tier: ein Reh läuft über ein Feld (Symbolbild) Foto: Julian Stratenschulte

    Wenn Reh und Hirsch sich vergnügen, bedeutet das für die Autofahrer erhöhte Unfallgefahr. Ludwig Abele vom Forstamt Karlsruhe weiß auch warum: Etwa vom 20. Juli bis Ende August ist bei Bambi wieder mal Blattzeit, also Paarungszeit.

    Bock und Reh: Blind vor Liebe

    In der Brunftzeit bestehe dann Wildwechselgefahr, so Abele im Gespräch im ka-news. Das läge auf der einen Seite an dem Paarungsverhalten der Tiere: Dabei rennt das weibliche Reh vor seinem Verehrer davon – dieser folgt seiner Angebeteten. "Das Weibchen testet quasi, ob das Männchen auch fit genug ist", erklärt Abele. In hohen Tempo würden die beiden durch die Gegend flitzen und dabei weite Strecken zurücklegen. Gleichzeitig seien Bock und Ricke dabei in hohem Maße unachtsam. "Die Tiere sind wie in Trance", so Abele.

    Und wie man das von Verliebten kennt, spielt dann auch die Zeit keine Rolle mehr. Für gewöhnlich seien die Tiere vor allem in der Morgenzeit und kurz vor Sonnenuntergang am aktivsten. In der Blattzeit seien diese Grundregeln stellenweise außer Kraft gesetzt und Tiere auch vermehrt am helllichten Tag unterwegs.

    Bereits 15 Wildunfälle in Karlsruhe

    Für den Autofahrer kann dieses Liebesspiel teuer und gefährlich werden: Wie eine Sprecherin der Polizei Karlsruhe bestätigt, hat es im gesamten Einsatzgebiet allein in diesem Halbjahr schon 15 Unfälle gegeben. Lediglich in vier Fällen kamen die Fahrer mit einem Schrecken und Sachschaden davon. Bei den anderen Wildunfällen kam es zu elf Verletzten, zwei davon schwer.

    Ludwig Abele rät daher zur Vorsicht: "Man sollte nicht durch den Wald rasen, sondern langsamer und vorausschauend fahren." Auf gar keinen Fall sollten Autofahrer allerdings versuchen auszuweichen. Hat man zu spät reagiert, solle man auf jeden Fall die Polizei informieren.

    Ansonsten bestehe aber kein Grund zur Sorge: "Rehe sind Fluchttiere", meint Abele. Die brünftigen Hirsche seien also nicht aggressiver als sonst – möglicherweise nur etwas erschöpfter.

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