Hippler hatte in dem am Dienstag, 29. Juli, veröffentlichten Interview erklärt, der Campus platze "schon jetzt aus den Nähten". Zudem werde man zusammen mit dem Forschungzentrum als Karlsruher Institut für Technologie (KIT) weiter wachsen und benötige zusätzlichen Platz für die jetzt schon 8.000 Mitarbeiter. Das Sportinstitut der Universität könnte in den Komplex der Haupttribühne verlegt werden, VIP-Räume könnten für Seminare genutzt werden. Auch für die frei werdende Sportfläche habe man Verwendung.
Hippler hofft auf das Stadiongelände
Hier könnten sich bald Studenten statt Fussballprofis tummeln (Foto: ka-news) |
Ein konkretes Nutzungskonzept will die Fridericana Ende August vorlegen. Den Anstoß dafür habe man von Ministerpräsident Günther Oettinger erhalten. Sollte man den Zuschlag für das Gelände erhalten, so wolle man "die baufälligen Tribühnen" abreißen. Eine Mischnutzung mit dem KSC schließt Hippler im Falle eines Stadionneubaus aus.
Es sei erfreulich, dass Bundestagsmitglied Ingo Wellenreuther (CDU) die Uni als möglichen Nutzer des Wildparkstadions ins Gespräch gebracht habe. Dies liege auch "im Interesse der Stadt". Man gehe im Übrigen davon aus, dass auch dem Land an einem gemeinsamen Vorgehen zur Erweiterung des Uni-Areals gelegen sei. Hippler favorisierte einen Stadionbau in Autobahnnähe, äußerte aber auch seine Bedenken für den Fall, dass die Stadt das Wildparkstadion nicht an die Hochschule vergebe: "Dann stehen wir vor einem großen Raumproblem".
Geld reiche "vorne und hinten nicht"
Gisela Splett sieht eine Übernahme äußerst kritisch (Foto: pr) |
Unverständnis über Hipplers Überlegungen äußerte Gisela Splett von den Karlsruher Grünen. Es gebe einen enormen Sanierungsstau an der Uni. Das Geld reiche "vorne und hinten nicht, um die Gebäude in einem vernünftigen Zustand zu halten". Der Erwerb des Stadions stelle in dieser Situation ein großes finanzielles Wagnis dar, so die Landtagsabgeordnete. Auch könne man mit vorhandenen Erweiterungs- und Verdichtungspotenzialen im Bereich der Mackensen-Kaserne der Erweiterungsbedarf der Uni decken. Die Übernahme des alten Stadions sei somit nicht die ideale Lösung.
"Die Modernisierung des alten Stadions ist seit Jahren wegen Geldmangel nicht in Gang gekommen - jetzt sollen plötzlich Mittel für den Umbau und eine universitäre Folgenutzung des alten Stadions und Mittel für einen Stadionneubau da sein. Das ist einfach absurd", schließt Splett mit ihrer Kritik. Der Landesrechnugshof hatte die ausstehenden Sanierungskosten an der Universität Karlsruhe auf zuletzt rund 300 Millionen Euro geschätzt. Umsetzungszeitpunkt: unbekannt.