Drei Sitze - so viel braucht eine Partei oder Wählergemeinschaft im Karlsruher Gemeinderat mindestens zur Bildung einer Fraktion. Und das ist von Vorteil, genießen Fraktionen - neben der Bündelung ähnlicher Interessen - doch Vorteile, die Einzelstadträten nicht unbedingt zuteil wird. So regelt die Geschäftsordnung des Gemeinderats in Karlsruhe beispielsweise, dass die Redeordnung bei Wortbeiträgen in der Reihenfolge der Fraktionen erteilt wird.

Auch die vorgegebene Redezeit kann in Einzelfällen von der Stärke der Fraktionen abhängig gemacht werden - Regelungen, die über die Durchsetzung von Themen im Plenum entscheiden könnten und bei denen Einzelstadträte den Gruppierungen den Vortritt lassen müssten.

Auch für KAL, FW, "Die Partei" sowie Für Karlsruhe reichte es bei der diesjährigen Kommunalwahl nicht zur Fraktionsstärke. Ob daher die Bildung einer oder mehrerer Fraktionen geplant ist und ob vielleicht sogar die Kult-Fraktion ein Revival erlebt - das sagen die vier Parteien:

  • Karlsruher Liste
    Margot Döring
    Margot Döring | Bild: Karlsruher Liste
    "Es ist Tradition der Karlsruher Liste, sich zu unten genannten Überlegungen nicht zu äußern. Ergebnisse aus möglichen Gesprächen mit anderen Gruppierungen gibt die KAL gegebenenfalls mit einer entsprechenden Pressemitteilung bekannt", erklärt Margot Döring, Vorsitzende der KAL.
  • Freie Wähler
    Jürgen Wenzel
    Jürgen Wenzel | Bild: Freie Wähler Karlsruhe
    Stadtrat Jürgen Wenzel hält sich mit konkreten Neuigkeiten ebenfalls noch zurück: "Bis zur Rückkehr meiner neuen Ratskollegin Petra Lorenz aus dem Urlaub werden wir nichts entscheiden", meint er auf Nachfrage von ka-news.
  • Die Partei
    Max Braun
    Max Braun | Bild: Die Partei Karlsruhe
    "Wir haben die SPD-Fraktion gerade dazu aufgefordert, sich unserer Gemeinderatsgruppe unter dem Namen "FCK AfD-Fraktion" anzuschließen. Gemeinsam wären wir neun Stadträte und gerade wieder eine große Fraktion", so Max Braun, Vorsitzender der "Die Partei" Karlsruhe.

    Eine Kult-Fraktion werde es nach Angaben Brauns aber "definitiv nicht mehr geben. Grundsätzlich nehmen wir aber jeden, der sich uns als Steigbügelhalter andient. Außer der FDP, weil wir nichts für Spaßparteien übrig haben", heißt es von Seiten der "Die Partei" abschließend.

  • Für Karlsruhe
    Friedemann Kalmbach FÜR Karlsruhe
    Friedemann Kalmbach | Bild: Samuel Gesang
    "Ich mache auch als Einzelstadtrat weiter, das ist theoretisch eine Option. Ich bin es ja gewohnt, bin ein Einzelkämpfer", sagt Stadtrat Friedemann Kalmbach gegenüber ka-news. "Aber ein Team mit Menschen, mit denen ich mich gut verstehe - das wäre klasse." 

    Einer eventuellen Kult-Fraktion würde er sich aber nicht anschließen wollen. "Da ist mir die Vermischung der Themen zu groß", erklärt Kalmbach. "Inhaltlich bleiben mir nur zwei Parteien oder Wählervereinigungen, mit denen ich mir eine Zusammenarbeit vorstellen könnte."
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