Das vom Tollhaus gemeinsam mit dem Kulturzentrum Tempel und der Wirkstatt organisierte Weltmusikfestival hält innerhalb eines reichhaltigen und vielfältigen Programms einige besondere "Star-Konzerte" bereit: So wird am Freitag, 20. Mai, das Eröffnungskonzert in der Stadthalle von der portugiesischen Fado-Diva Mariza bestritten, einer Künstlerin, deren Ruf von "überragender Ausstrahlungskraft" kündet. Mit der kubanischen Legende Ibrahim Ferrer kommt am Dienstag, 24. Mai, ein Künstler ins Festspielhaus Baden-Baden, der nicht nur durch sein Mitwirken beim Ry-Cooder-unterstützten Projekt "Buena Vista Social Club" für internationales Aufsehen sorgte. Zu guter Letzt beehrt am Freitag, 27. Mai, mit Khaled der wohl bekannteste Rai-Sänger auf dem Erdenrund das Zirkus-Zelt im Schlosspark, und wer den Hit "Aicha" noch im Ohr hat, weiß um den musikalischen Stellenwert des afrikanischen Sängers.
Bandbreite reicht von Spaß- bis zu akademischen Veranstaltungen
Fado-Diva Mariza (Foto: pr) |
In ihrer modernen, vom globalen Austausch zwischen Traditionen und neuen Errungenschaften geprägten Form hat sich die Weltmusik im Laufe der vergangenen beiden Jahrzehnte zu einem der bedeutendsten und gleichermaßen reizvollsten Segmente des internationalen Musikgeschehens entwickelt. Natürlich ist dabei auch die völkerverbindende Komponente nicht zu vergessen. Auch der Musiker und Workshop-Organisator Rüdiger Oppermann von der Wirkstatt spricht davon, dass ein "kultureller Dialog einfacher auf musikalischer Ebene" zu führen sei, allein das Sprachproblem sei hier kein Gegenstand.
Rüdiger Oppermann, Harfenist und Weltmusik-Pionier (Foto: ka-news) |
Das Weltmusik-Festival "Fächerwelt" bietet neben den Konzerten auch ein umfassendes und interdisziplinäres Rahmenprogramm: So gibt es neben zahlreichen Workshops, die sich thematisch mit verschiedenen Stilrichtungen und beispielsweise auch mit der "Kunst, die Trommel zu schlagen" beschäftigen, Filme und Ausstellungen zu sehen und Diskussionen zu besuchen. Nach Angaben Oppermanns wurden "die Besten ihres Instruments" nach Karlsruhe geholt, trotzdem sei es "ein Experiment, ein solches Programm lokal durchzuführen". Alle Beteiligten zeigten sich aber optimistisch ob eines Festival-Programms, das "von Spaßveranstaltungen bis zu akademischen Angeboten" alles zu bieten habe.
Internet-Seite zum Festival hält ausführliche Informationen bereit
Interessant ist die Lösung der Finanzierung des Festivals, das eigentlich als "Juwel" der abgelehnten "Kulturhauptstadt"-Bewerbung gedacht war und wohl einmalig bleiben wird: Der Etat von 250.000 Euro wird mitgetragen vom Land, das 100.000 Euro zuschießt. Die Stadt Karlsruhe beteiligt sich mit 30.000 Euro, während der dritte offizielle Partner, der staatliche "Fonds Soziokultur" noch einmal 22.500 Euro beisteuert. Den "Rest" tragen die Veranstalter selbst, und augenzwinkernd gehe man nicht "von einem Überschuss" aus.
Das Weltmusik-Festival "Fächerwelt" hält rein programmatisch wohl für jeden Geschmack etwas bereit und dürfte sich zu dem "Highlight" entwickeln, das sich die Veranstalter erhoffen. Nähere und ausführliche Informationen zum wirklich außergewöhnlichen Kultur-Ereignis "Fächerwelt" gibt es über die gleichnamige Webseite oder direkt und online bei den Veranstaltern.