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Karlsruhe: Welche Straße zuerst?

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Welche Straße zuerst?

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    In Anbetracht der schwierigen wirtschaftlichen Lage in vielen Unternehmen fürchten die Angestellten mit der geplanten Großbaustelle "Kaiserstraße", die die Kombilösung mit sich bringt, in erster Linie um ihre Arbeits- und Ausbildungsplätze. Täglich seien die Einzelhändler um jeden Kunden bemüht, um Umsätze und damit auch die Arbeitsplätze zu sichern.

    ... weniger alternative Arbeitsmöglichkeiten

    Zudem fürchten sie den Verlust der Attraktivität der Innenstadt durch offene Riesenbaustellen über längere Zeit, durch Baulärm und Baustelleneinrichtungen. Dadurch würden weniger Kunden, Besucher und Touristen in die Läden kommen, was wiederum Umsatzrückgänge mit sich bringe. Die Innenstadt würde als Einkaufs- und Erlebnisstadt einen langanhaltenden Imageverlust erleiden, der auch über die reine Bauzeit hinausreiche.

    So soll die Kriegsstraße nach ihrem Umbau aussehen (Grafik: Kasig)

    Durch den Verlust von Arbeits- und Ausbildungsplätzen bei großen Umsatzeinbußen und Geschäftsaufgaben bestünden auch keine Perspektive für Jugendliche mehr, da es weniger Ausbildungsplätze gäbe. Weniger Teilzeitstellen würden weniger Arbeitsmöglichkeiten für Rentner und Mütter bedeuten, ein flächendeckender Arbeitsplatzabbau in der City bedeute keine alternativen Arbeitsmöglichkeiten.

    Gemeinderat soll für Erstumbau Kriegsstraße stimmen

    Eine permanente Existenzangst wegen drohendem Arbeitsplatzverlust würde eine psychische und physische Belastung der Angestellten mit sich führen. Hinzu kämen Gesundheitsrisiken durch Feinstaubbelastung und Baudreck sowie vielerlei Zugangsbehinderungen zum Arbeitsplatz.

    Der Verlust an Teilzeit- und Vollzeitstellen sei somit unwiderruflich. Da diese Arbeitsplätze nicht verlagert oder exportiert werden könnten, liege die zu fällende Entscheidung, wo der Ausbau der Kombi-Lösung beginnen solle, nun in der Verantwortung des Gemeinderats. Die Einzelhändler und deren Angestellten bitten den Gemeinderat, bei der anstehenden Entscheidung über die Reihenfolge der Kombi-Lösung für den Erstumbau der Kriegsstraße zu stimmen. Schließlich würden diese über Existenzen entscheiden. Sie reichten eine Liste mit 600 Unterschriften von Angestellten beim Gemeinderat ein, um ihrem Anliegen auch gegenüber den Mitgliedern des Gemeinderats Ausdruck zu verleihen.

    Bereits 2014 attraktivere Innenstadt

    Der Gemeinderat solle die Reihenfolge der geplanten Baumaßnahmen untersuchen, diskutieren und im Gemeinderat und nicht nur in den Aufsichtsgremien der KASIG (Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft mbH) entscheiden. Der Ausbau der Kriegsstraße führe zu einer relativ raschen und von den Gesamtkosten her gesehen kostengünstigen Entlastung der Kaiserstraße. Zudem werde vom Gemeinderat erwartet, dass er ehrlich, offen und transparent in öffentlich geführten Debatten in direkter Verantwortung vor dem Bürger selbst entscheide.

    Der Bau der U-Strab soll auf Wunsch der Einzelhändler noch ein bisschen auf sich warten lassen (Foto: Kasig)

    Aber nicht nur die Einzelhändler und deren Angestellten sehen Vorteile im vorrangigen Umbau der Kriegsstraße. Auch die Bürgervereine sprechen sich dafür aus. Würde zuerst mit dem Umbau der Kaiserstraße begonnen, wäre dieser erst 2016 fertiggestellt. Im Hinblick auf den Stadtgeburtstag im Jahr 2015 sei es aber wichtig, über die Reihenfolge der geplanten Baumaßnahmen nachzudenken. Denn eine Kaiserstraße im Umbau würde die Feierlichkeiten durch viele Baustellen stören. Unbestritten sei auch, dass die Attraktivitätssteigerung des Netzes durch den zuerst verwirklichten Kriegsstraßenumbau bereits zwei Jahre früher erreicht wäre, nämlich bereits 2014. Ferner würden weitere Kundenpotentiale erschlossen, die beispielsweise aus westlicher Richtung Ziele in der Kriegsstraße anstreben.

    Außerdem sei die Kriegsstraße derzeit noch eine Narbe in der Infrastruktur der Stadt und ihrer Nahbeziehungen, sie trenne die Stadt. Der frühzeitige Umbau sei deshalb dringend notwendig, da er diese Trennung aufheben würde.

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