Für viele Einzelhändler ist Weihnachten die wichtigste Zeit im Jahr. So manche Existenz hängt von den Umsätzen ab, die durch das "Fest der Liebe" erwirtschaftet werden. Doch diese werden im Jahr 2020 wohl deutlich tiefer ausfallen als sonst.

Bis zu 80 Prozent Einbußen werden im Weihnachtsgeschäft erwartet. Der Grund: Die steigenden Corona-Zahlen, die Ausgangssperre und der damit verbundene Lockdown. Zu groß ist mittlerweile die Ansteckungsgefahr für jeden Einzelnen.
Da stellt sich die Frage: Kommen an diesen letzten Tagen dann überhaupt noch Kunden in die Stadt?
Geschäfte vor Lockdown gut besucht
Frank Theurer von der City-Initiative Karlsruhe (CIK) kann dies eindeutig bejahen. "Wir gehen jedoch davon aus, dass in den letzten zwei Tagen die Zeit nochmal zum Einkaufen genutzt wird", erklärt der Citymanager. Bereits am Adventssamstag seien die Geschäfte gut besucht gewesen.

Das bestätigt auch Anne Klausmann, Center Manager vom Ettlinger Tor Karlsruhe. Sie geht davon aus, dass der Kundenandrang an den letzten Tagen vor dem Lockdown nochmal zunehmen wird.
"Wir erwarten eine erhöhte Frequenz, da nun doch einige Einkäufe erledigt werden müssen. Tatsächlich haben wir am heutigen Montag, den 14. Dezember, bis 17 Uhr bereits 4.000 Besucher mehr im Haus als am vergangenen Montag", so die ECE-Chefin.

Insgesamt haben so rund 24.000 Menschen die vergangenen zwei Adventssamstage zum Weihnachtseinkauf im Ettlinger Tor genutzt. Dementsprechend voll konnte es dann auch im Parkhaus werden.
"Unser Parkhaus ist in der Weihnachtszeit spätestens ab 11 Uhr ausgelastet. Autos, die keinen Parkplatz vor Ort mehr bekommen, werden dann mithilfe des städtischen Verkehrskonzeptes auf andere Parkhäuser umgelenkt", erklärt Klausmann im Gespräch mit ka-news.de.

Ganz so dramatisch soll die Parkhaussituation dann aber doch nicht gewesen sein. "Es gibt keine Indizien dafür, dass die Parkhäuser in Karlsruhe vollgelaufen wären", so das Tiefbauamt Karlsruhe. Generell sei der Verkehr jedoch "gedämpfter" abgelaufen als die Jahre zuvor.
Weniger Nachfrage am ÖPNV
Ob die Bürger jedoch mehr mit dem Auto oder dem ÖPNV in die Innenstadt gekommen sind, konnte nicht beantwortet werden. Lediglich die Nachfrage am ÖPNV sei ein "wenig zurückgegangen", was der Karlsruher Verkehrsverband (KVV) auf Anfrage von ka-news.de bestätigte.

Mehr Zuspruch haben wiederum die kostenlosen Park&Ride Stationen erhalten, die am Messplatz, an der Europahalle, am Bahnhof Mühlburg und am Fächerbad aufgestellt wurden. Dort verteilten Mitarbeiter dementsprechende Fahrscheine, die zur kostenlosen Fahrt in Richtung Innenstadt einluden.
Ob das aber an Corona liege oder daran, dass das Freifahrtangebot vom ÖPNV in diesem Jahr nicht zur Verfügung stand, ist ungewiss.
Fest steht: Die Stadt habe sich gegen einen kostenlosen ÖPNV im ganzen Stadtgebiet entschieden, da die überfüllten Bahnen zu Corona Zeiten zu gefährlich und finanziell nicht tragbar seien.