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Karlsruhe: Weihnachtspost in Karlsruhe: Wenn der Postmann gar nicht klingelt

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Weihnachtspost in Karlsruhe: Wenn der Postmann gar nicht klingelt

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    Weihnachtlich verpackt ist dieses Paket. (Foto: Stephanie Pilick)
    Weihnachtlich verpackt ist dieses Paket. (Foto: Stephanie Pilick)

    "Das sind Einzelfälle", sagt Claudia Schanz, Sprecherin des Hermes Versandhauses, auf ka-news-Anfrage. Die Unternehmenssprecherin betont, das 94 Prozent aller Sendungen direkt beim ersten Mal ausgeliefert würden. Da in der Weihnachtszeit wesentlich mehr Pakete ausgehändigt werden müssten als sonst im Jahr, stünden die Zusteller in der Weihnachtszeit stärker unter Zeitdruck. Daher könne es an der ein oder anderen Stelle schon mal zu Problemen kommen.

    Allein die Niederlassung in Karlsruhe liefere im Weihnachtsgeschäft 10 bis 20 Prozent mehr Sendungen aus als im Jahresdurchschnitt. Diese zusätzliche Menge werde daher teilweise durch zusätzliche Fahrer abgewickelt.

    Paketzusteller sind im Dauerstress

    "Die Hermes-Boten geben das Paket an der Haustür oder - wenn gewünscht - in einem der Paketshops ab", erklärt Schanz. Der Bote klingele. Öffne der Empfänger nicht, dann gebe der Bote das Paket beim Nachbarn ab, sofern der Versender dies möchte. Sei auch kein Nachbar da, komme der Bote innerhalb der nächsten drei Tage insgesamt drei mal zur Adresse des Empfängers. Sei dieser wieder nicht da,  werde der Empfänger gefragt, was mit dem Paket geschehen soll. "Er kann es an eine andere Adresse, in einen Paketshop liefern oder ins Depot bringen lassen", erklärt die Hermes-Sprecherin.

    Kann es sein das der Postmann gar nicht klingelt? "Das kommt nicht oft vor", sagt auch Hugo Gimber, Sprecher der Deutschen Post, auf ka-news-Anfrage. "Sinn und Zweck der Arbeit eines Zustellers ist es die Sendung zuzustellen." Werde ein Empfänger nicht angetroffen, so bedeute das grundsätzlich mehr Arbeit für den Zusteller. Denn die Auslieferung eines Paketes sei wesentlich einfacher als die Benachrichtigung.

    Bei der Auslieferung lese der Zusteller mit dem Handscanner den Identcode ein und lasse den Empfänger auf dem Scanner unterschreiben. "Die Benachrichtigungskarte muss er aber handschriftlich ausfüllen und dann muss er das Paket in der nächsten Filiale abgeben, damit es dort für den Kunden zur Abholung bereitgehalten wird", so Gimber. Daher habe ein Zusteller eigentlich kein Interesse daran, ein Paket nicht abzuliefern und stattdessen einfach einen Abholschein einzuwerfen. So etwas könne im Einzelfall zwar vorkommen, die Beschwerden von Kunden dazu hielten sich aber in Grenzen.

    15.000 Päckchen täglich

    Zurzeit stelle die Deutsche Post in Karlsruhe täglich zwischen 14.000 und 15.000 Päckchen und Pakete in der Fächerstadt zu, so der Konzernsprecher. Die Anzahl der Paketzustellbezirke habe die Post in Karlsruhe daher um mehr als die Hälfte - um sogenannte Entlastungsbezirke - erhöht. In diesen zusätzlichen Bezirken würden die Pakete in dieser Zeit von befristet angestellten Zustellern ausgeliefert. Empfänger, die tagsüber nicht zu Hause sind, könnten sich Pakete auch an eine der 13 Packstationen in Karlsruhe schicken lassen, so Gimber. Es gebe auch die Möglichkeit eine Stelle auf dem Anwesen zu vereinbaren, an der der Zusteller das Paket ablegen dürfe.

    Es genügt zudem nicht, dass der Zusteller das Paket in das Treppenhaus stellt und ruft "Post ist da". Der Zusteller sei laut Geschäftsbedingungen dazu verpflichtet, das Paket direkt an der Wohnungstür dem Empfänger auszuhändigen - auch  wenn sich diese im fünften Stock befindet.

    Bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg ist das Problem übrigens nicht bekannt. "Wir beschäftigen uns eher damit, dass Pakete verschwinden, wenn sie der Nachbar einfach vor die Wohnungstür gelegt hat", erzählt Dunja Richter. Die Konstellation, dass der Postmann gar nicht erst geklingelt habe, sei zumindest noch nicht über den Schreibtisch der Verbraucherschützer gegangen.

    Haben Sie auch schon kuriose oder nervige Erfahrungen mit Paketdiensten gemacht? Dann schreiben Sie das als Kommentar unter den Artikel. Zudem wollen wir heute in unserer ka-news-Umfrage von Ihnen wissen? Weihnachtsgeschenke per Paketdienst: Riskant oder zuverlässig? Stimmen Sie ab!

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