Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: Weihnachtsmann gefeuert: Das sollten Kunden aus der Amazon-Affäre lernen

Karlsruhe

Weihnachtsmann gefeuert: Das sollten Kunden aus der Amazon-Affäre lernen

    • |
    • |
    Leiharbeiter-Skandal bei Amazon: Streiken statt Schenken!
    Leiharbeiter-Skandal bei Amazon: Streiken statt Schenken! Foto: Frank May

    Es geht schnell: Ein Mixer für die Mama, PC-Zubehör für den Papa, Spielzeug für den Sohnemann. Weihnachten ist dank Express-Versand gesichert. Aber haben Sie sich schon einmal gefragt, wer das ermöglicht?

    Die Macht liegt beim Konsumenten

    Leiharbeiter - aus Schweden, Spanien und Polen. So zumindest das Ergebnis einer ARD-Recherche. Die deckte vor kurzem die üblen Machenschaften des Internet-Riesen Amazon während der Vorweihnachtszeit auf: Zu sehen sind müde Mitarbeiter, die in einer "Ferienanlage", die eher die Erscheinung eines versifften Motels hat, regelrecht abgestellt werden. Zu siebt muss man sich hier ein Zimmer teilen, Ausgang gibt es so gut wie keinen, Essen nur unter Aufsicht.

    Und als wäre dies nicht genug: Die Kosten für den goldenen Käfig tragen sie selbst. Die Hoffnung auf einen besseren Verdienst und eine Festanstellung können sie sich hierbei hingegen sparen: Wie im ARD-Film angegeben, arbeiteten in einem Logistikcenter bei Koblenz 3.300 Mitarbeiter - lediglich 200 von ihnen seien fest angestellt.

    Das ist der Preis, den wir zahlen. Natürlich gibt es Kontrollen, die uns die Fairness unseres Online-Einkaufs zusichern sollen. Doch was bleibt, wenn diese versagen und Beispiele wie die von Amazon ans Licht kommen? Entweder das "Leider geil"-Prinzip, das jegliches Konsumverhalten trotz Hintergrundkenntnis legitimiert oder die Resignation.

    Schnell werden Schuldige gesucht, statt sich selbst an den Kopf zu fassen. Ein Filmchen wird die Arbeitsbedingungen nicht ändern, der größte Einfluss auf ein Unternehmen wie Amazon liegt bei den Kunden und nirgendwo sonst. Solange diese bestellen, wird sich nichts ändern. Der Verbraucher muss erkennen: Nicht ich bin vom Händler abhängig, er ist es von mir. Die Macht liegt beim Konsumenten - nur wenn er kauft, klingelt die Kasse! Nur wenn die Konsumenten genauer hinschauen und nicht alles stillschweigend unterstützen, können Amazon und Co nicht mehr auf dem Rücken ihrer Mitarbeiter Gewinne einfahren. Der Preis ist eben doch nicht alles.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden