"Das Web 2.0 ist längst da", ruft Felix Neubüser den über 100 Kongressbesuchern ins Gedächtnis. Somit stelle sich nicht mehr die Frage "ob" man mit dem Thema umgehen woller oder "ob nicht" - sondern es müsse gefragt werden, "wie" man die neuen Möglichkeiten bestmöglich nutzt.
Die Aufgabe des Journalismus besteht daher darin, die Masse an Informationen zu sortieren. Die Frage, was stattfindet, bestimmt die Webgemeinde inzwischen mit. Als Beispiel erinnerte er an den Blumenkübel aus dem Münsterland, der es am Ende sogar in die amerikanische Presse brachte - denn in Twitter, Facebook und Youtube kam man nicht an der Nachricht vorbei. "Web 2.0 und Journalismus sind keine Gegensätze, sie müssen sich finden", lautet daher das Fazit von Neubüser.
Auch das Thema Online-Debatte wurde angesprochen: "Die Hemmschwelle im Internet etwas anonym zu posten ist niedriger", weiß auch der ka-news-Redaktionsleiter, "manchmal ist es auch eine Herausforderung; aber die Meinungen sind dann da und man hat die Möglichkeit damit umzugehen". Mit einem Forum umgehen, muss auch die Redaktion von ka-news; immerhin gibt es seit dem Relaunch Ende 2008 rund 140.000 Foreneinträge.
Bei der Podiumsdiskussion zeigte sich Landrat Günther-Martin Pauli überzeugt, dass insbesondere im ländlichen Raum die Meinungsbildung der Bürger noch stark über persönliches Erleben funktioniere, dennoch müssten auch lokale Politiker sich auf das Web 2.0 einstellen. Auch Guido Heinen, Leiter Presse und Kommunikation des Deutschen Bundestages, betonte, dass die digitale Kommunikation nicht den persönlichen Kontakt ersetzen könne. Er räumte allerdings eine Verschiebung des Zeitbudgets ein, da die Menschen heute mehr Zeit vor dem Computer verbringen als noch vor einigen Jahren.
Sandro Gayken vom Chaos Computer Club erläuterte den Zuhörer, dass der jetzige Zustand des Web 2.0 keinesfalls als Endzustand verstanden werden solle an den man sich nun anpassen müsse. "Rennen Sie nicht naiv einem Trend hinterher, sondern reflektieren Sie, was Sie da machen."