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Karlsruhe: Warnung vor zweifelhafter Anti-Drogen-Kampagne im Landkreis

Karlsruhe

Warnung vor zweifelhafter Anti-Drogen-Kampagne im Landkreis

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    Drogen in Mexiko
    Drogen in Mexiko Foto: dpa

    Mit den Geldern sollen laut Aussage der Vertreter Drogenaufklärungsbroschüren gesponsert werden, die im Rahmen der Aktion den Schulen zur Verfügung gestellt werden sollen. "Es besteht keinerlei Kooperation des Kreises mit den zweifelhaften Werbern", betont Richard Kalteisen, Leiter des Jugendamtes. "Auch die Schulbehörden und das Gesundheitsamt unterstützen dieses Projekt nicht. Der Verkauf der Magazine erfolgt rein privatwirtschaftlich."

    Nicht nur in Karlsruhe wird von dem Kauf der Broschüre abgeraten. In ganz unterschiedlichen Orten in Deutschland treten die Initiatoren der Aktion auf: Auch die Landkreise Steinfurt (Schleswig-Holstein), Holzminden (Niedersachsen) und der Ostalbkreis (Baden-Württemberg) warnen vor der vermeintlichen Aufklärungsaktion.

    Bloße Information macht Jugendliche neugierig auf Drogen

    "Die Inhalte der Broschüre sind nicht falsch", sagt Diplom Psychologe Paul Siedow von der Fachstelle Sucht des Baden-Württembergischen Landesverband für Prävention und Rehabilitation (bwlv). Für eine Aneinanderreihung von Banalitäten, die Jugendliche nicht ansprechen, werde allerdings viel zu viel Geld verlangt. Suchtvorbeugung ist nur dann wirksam, wenn sie langfristig, umfassend und vernetzt durchgeführt wird. Alleinige Information über Drogen - das haben wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt - , macht Jugendliche eher neugierig und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie Drogen konsumieren.

    Deshalb kooperieren Landkreis und der Landesverband seit Jahren schon in der Suchtvorbeugung; entsprechende Projekte im Landkreis Karlsruhe unter dem Motte "Wegschauen ist keine Lösung" wurden bereits von den gesetzlichen Krankenkassen als vorbildliche Präventionskonzepte mit Preisen ausgezeichnet. Wer sich in der Suchtprävention engagieren will, kann Broschüren und Infomaterial kostenlos über den bwlv beziehen oder sich direkt bei den zuständigen Mitarbeitern beraten lassen.

    Nähere Information gibt es unter der Telefonnummer der Fachstelle Sucht bwlv 0721/352-39810 oder im Internet unter www.lebenpur.de. Ebenso können Interessiert mit dem Suchtbeauftragen des Landkreises Karlsruhe, Matthias Haug unter Tel. 0721/936-7716 oder E-Mail: matthias.haug@landratsamt-karlsruhe.de Kontakt aufnehmen.

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