Vor dem Tor der Firma Isenmann in der Karlsruher Oststadt informierte die IG Metall am Donnerstag über den derzeitigen Verhandlungsstand. "Euer heutiger Protest ist nur der Auftakt einer massiven Warnstreikwelle hier in Karlsruhe und Ettlingen. Sollten die Arbeitgeber nicht schnellstens einlenken und die Zeichen der Beschäftigten verstehen, haben sie die Konsequenz zu tragen", sprach Martin Obst, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Karlsruhe, zu den versammelten Mitarbeitern. Der nächste Warnstreik in Karlsruhe findet am Donnerstag, 3. Mai, bei der Firma Kraus & Naimer statt.
Da die Arbeitgeber in der dritten Verhandlungsrunde für die rund 800.000 Beschäftigten der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie am 19. April in Böblingen ein Angebot vorgelegt, das die Arbeitnehmern als Provokation empfanden, seien Warnstreiks nun die Konsequenz.
"Es waren die Arbeitgeber, die ein Angebot vorgelegt haben, das die Gräben vertieft, nicht geglättet hat. Sie haben den Konflikt mit Gegenforderungen unnötig befeuert, statt uns einer Lösung der Tarifrunde näher zu bringen", sagte Angel Stürmlinger, erster Bevollmächtigter der IG Metall Karlsruhe.
Mit Warnstreik reagierten auch rund 130 Beschäftigte der Früh und Normalschicht bei Johnsons Controlls und Witzenmann im Werk Remchingen. "Es waren die Arbeitgeber, die ein Angebot vorgelegt und somit die Auseinandersetzung angeheizt haben. Sie haben den Konflikt mit Gegenforderungen unnötig befeuert, statt uns einer Lösung der Tarifrunde näher zu bringen", so der Gewerkschaftssekretär der IG Metall Pforzheim, Arno Rastetter.
Aktualisierung 4. Mai:
Auch am Donnerstag setzten die Metaller ihre Warnstreiks in Karlsruhe und der Region fort. Über 100 Beschäftigte bei der Kraus & Naimer beteiligten sich am Warnstreik. "Die Beteiligung an den Warnstreiks am Mittwoch und Donnerstag zeigt, dass die Beschäftigten hinter den Forderungen der IG Metall stehen. Am Freitag werden insgesamt 20 Betriebe in Karlsruhe und Ettlingen nachlegen.“ sagte Angel Stürmlinger. "Für die Beschäftigten ist das Arbeitgeberangebot eine Provokation, und die Gegenforderungen nicht hinnehmbar. Damit wird der Konflikt weiter angeheizt", so Stürmlinger weiter.
Für Freitag hat die IG Metall Warnstreik in Karlsruhe bei Bosch, Bosch Sicherheitssysteme, Meiller, TCG Herrmann, Siemens AG, Siemens NL, Bruker AXS, EIZO, Atos, Siemens Enterprices, Metz, Itron, Oystar IWK und ABW Ghäusetechnik angekündigt. In Ettlingen sollen die Mitarbeiter der Firmen Flowserve, Höfler, Hirschmann, Liebherr Verzahntechnik und Mercedes Benz kurzzeitig ihre Arbeit niederlegen. Eine Kundgebung ist bei der Firma Oystar IWK um 12.15 Uhr vor dem Werkstor in Stutensee-Blankenloch geplant.
Aktualisierung 4. Mai 14 Uhr
Mehr als 3.000 Beschäftigte haben sich am Freitag an den Warnstreiks in 19 Karlsruher und Ettlinger Betrieben beteiligt. Auf zwei Kundgebungen, bei Oystar IWK in Stutensee und beim Mercedes-Benz Global Logistics Center in Ettlingen, machten die Beschäftigten deutlich, dass sie bei der nächsten Tarifverhandlung ein Angebot der Arbeitgeber verlangen, das für alle drei Forderungen verhandlungsfähig ist. Für die kommende Woche sind weitere Warnstreiks und Aktionen geplant. Zu den nächsten Verhandlungen am 8. Mai in Sindelfingen werden sich Jugendliche aus Karlsruhe und Ettlingen an einem Jugendaktionstag vor dem Verhandlungslokal beteiligen.