Alles begann 1954 mit einem Jungen, der die Armenkasse der Kirche Wassons in Mexiko plünderte. Der Padre entschied sich, das Sorgerecht für diesen Jungen zu übernehmen, statt ihn den unzumutbaren Verhältnissen in Mexikos Gefängnissen zu überlassen. Schnell sandte der Richter weitere acht Kinder, für die Wasson die Jugendfürsorge übernahm. Als am Ende des Jahres 32 Kinder bei dem Padre lebten, war das Kinderhilfswerk "Unsere kleinen Brüder und Schwestern" geboren. Zur Zeit leben rund 3.000 Kinder in seinen Heimen, die es in Honduras, Haiti, Nicaragua, Guatemala, El Salvador und der Dominikanischen Republik gibt. In den letzten Jahren wuchsen über 15.000 Waisenkinder in Padre Wassons Heimen auf.
Religion und Schulbildung
Am wichtigsten für die erzieherische Arbeit in den Kinderheimen ist die Verbindung der Betreuer mit den Kindern, die entweder keine oder gewalttätige Elternteile haben. Hier müssen die Erzieher Kompetenz und Einfühlungsvermögen beweisen. Religion und Bildung sind die beiden Schwerpunkte, die die Arbeit der Beauftragten des Kinderhilfswerks bestimmen: Gewaltfreiheit und der Glaube an Gott sollen den Kindern helfen, ihre Probleme als Waisen zu erkennen und abzubauen, während Schule und eine fundierte Ausbildung ihnen die Tore zu einem Leben in der Gesellschaft geben sollen. Allein in Mexiko haben es die Helfer Padre Wassons möglich gemacht, dass die Waisenkinder bis zum Oberschul-Abschluß, vergleichbar dem Abitur, lernen können und ihnen zehn unterschiedliche Berufsausbildungen zur Verfügung stehen.
Karlsruher Deutschland-Zentrale des Hilfswerks
1984 gründete das Ehepaar Arteaga aus Stutensee den deutschen Verein "Unsere kleinen Brüder und Schwestern". Mittlerweile beteiligen sich über hunderttausend Förderer und freiwillige Mitarbeiter an dem Projekt, welches seine deutsche Zentrale in Karlsruhe hat. 50 Freiwillige arbeiten mit; das hiesige Büro des Hilfswerks erhält ein Drittel seines gesamten Spendenaufkommens in Deutschland . Stefan Gräfe, seit 1990 verantwortlich für das Deutschlandbüro, war bereits 1984/85 freiwilliger Mitarbeiter Padre Wassons in Mexiko, Honduras und Arizona. Evelin Schuster, Lehrerin an einer deutschen Schule in Guatemala, ist seit September verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit im Karlsruher Büro und engagiert sich, weil sie die Armut in Lateinamerika hautnah miterlebte.
Padre Wasson: Vater der Waisen
Sowohl ein Film über die Arbeit Padre Wassons namens "Padre Wasson: Der Vater der Waisen" als auch sein Buch "Die Bergpredigt" sind neu erschienen und beim Hilfswerk erhältlich. Spenden können an das Konto 87 47 002 bei der Sozialbank Karlsruhe, BLZ 660 205 00 gerichtet werden. Wer sich über eine Patenschaft für eines der Waisenkinder informieren möchte, kann sich unter Telefon: 0721/407435 Näheres mitteilen lassen oder eine Email an info@nphamigos.de senden.