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Karlsruhe: Vorsicht Verschleiß: So halten die VBK künftig ihre Bahnräder fit

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Vorsicht Verschleiß: So halten die VBK künftig ihre Bahnräder fit

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    Auf diese neue Maschine kommen zukünftig Karlsruher Bahnen mit verschlissenen Radsätzen.
    Auf diese neue Maschine kommen zukünftig Karlsruher Bahnen mit verschlissenen Radsätzen. Foto: mn

    Regelmäßig das Profil der Straßenbahn-Radsätze zu überprüfen und gegebenfalls nachzubessern ist "das Herzstück der Fahrzeuginstandhaltung", wie Ascan Egerer, technischer Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK), erklärt. Am Montagmittag nahmen die VBK ihre neue Unterflurdrehmaschine im dafür eingerichteten Radsatzbearbeitungszentrum auf dem Betriebshof West am Rheinhafen in Betrieb.

    "Ideales Zusammenspiel von Rad und Schiene"

    "Die Unterflurdrehmaschine repariert den Verschleiß, der bei Rad auf Schiene, also Stahl auf Stahl stattfindet", erläutert Egerer. Dafür werde Metall abgespant. Die Späne transportiert ein Förderband unterirdisch in einen Müllcontainer neben der neuen Bearbeitungshalle. "Das ist Millimeterarbeit, die da stattfindet", meint der technische Geschäftsführer. Nach der Bearbeitung sei wieder ein "ideales Zusammenspiel von Rad und Schiene" möglich, so Egerer. 

    Ob die Radsätze noch die vorgegebenen Maße erfüllen, wird laut Egerer bei allen 330 Fahrzeugen der VBK monatlich geprüft. Ein bis zwei Mal im Jahr sei es pro Fahrzeug nötig, das Profil wieder herzustellen. Von nun an kämen täglich zwei bis fünf Bahnen auf die neue Maschine - je nachdem wie aufwändig die jeweiligen Bearbeitungen seien.

    Neue Maschine auch für Loks geeignet

    "Die bisher verwendete Maschine wird der Menge an Fahrzeugen nicht mehr gerecht. Außerdem kann die neue Maschine auch unsere Güterzuglokomotiven bearbeiten. Diese mussten wir zuvor extern reparieren lassen", erläutert der technische Geschäftsführer die Anschaffung einer neuen Maschine. Dass diese neben Straßen- und Stadtbahnen auch für Vollbahnen geeignet ist, habe der VBK bereits einige Anfragen von externen Bahnbetreibern eingebracht. 

    Eine Million Euro kostete die neue Maschine, 7,5 weitere Millionen der Bau des neuen Radsatzbearbeitungszentrums, in dem diese installiert ist. Im Mai 2014 hatten die VBK mit dem Bau des Zentrums begonnen, Ende 2014 das Richtfest gefeiert. Damit die 20 Tonnen schwere Maschine den Baugrund nicht zum einstürzen bringt, wurde das Gebäude auf 320 Stahlbeton-Fertigrammpfählen errichtet. Zudem befindet sich im Bereich der Maschinengrube Grundwasser. Deshalb wurde unter der Maschinengrube ein auftriebssicherer Unterwasserbeton eingebracht.

    24h-Betrieb geplant

    Die Gleise in der 1.550 Quadratmeter großen Halle sind direkt mit dem Betriebshof West, dem VBK-Netz und den Gleisen im gesamten Rheinhafengebiet verbunden. Die neue Anlage umfasst außer der Bearbeitungshalle mit der Unterflurdrehmaschine Lager-, Werkstatt- und Meisterräume, einen Spänecontainer sowie Sozialräume und eine Blockheizkraftwerk-Anlage. 

    Die alte Maschine wird derzeit noch in der benachbarten Werkstatt im Betriebshof West genutzt. Nach einer Generalüberholung wird diese voraussichtlich im Frühjahr 2016 in das neue Bearbeitungszentrum einziehen. Nach und nach soll im neuen Bearbeitungszentrum auf einen Drei-Schicht-Betrieb aufgestockt werden. "Idealerweise läuft die Maschine 24 Stunden pro Tag", meint Egerer.  

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