Die neue Umfrage aus dem jüngsten «BaWü-Check» des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der baden-württembergischen Zeitungsverlage zeigt, was die Bürger wirklich bei der bevorstehenden Kommunalwahl interessiert:
- Etwa zwei von drei der Wähler (68 Prozent) entscheiden nach den Zielen und Programmen der Parteien und Kandidaten.
- 54 Prozent ist die Haltung zu bestimmten Projekten wichtig.
- Nur knapp jeder Fünfte (19 Prozent) gewichtet die Parteizugehörigkeit der Kandidaten.
Für die Umfrage wurden im März 1029 Bürgerinnen und Bürger im ganzen Bundesland befragt. Auch Mehrfachnennungen waren bei den Fragen möglich.
36 Prozent treffen ihre Entscheidung aufgrund der Bundespolitik
Allerdings wollen auch 39 Prozent ihre Wahlentscheidung von der Politik der Parteien auf Bundesebene abhängig machen. "Angesichts der derzeitigen Unzufriedenheit mit der Ampel-Koalition in Berlin bedeutet dies einen nicht unbeträchtlichen Gegenwind für die Kandidaten der Koalitionsparteien", heißt es in der Auswertung des Instituts.
Das interessiert die Bürger: Wohnungsraum und Ärztemangel
Interesse haben die Wählenden laut Umfrage vor allem an Themen wie dem bezahlbaren Wohnungsraum und Schritten gegen den Ärztemangel.
- Für mehr bezahlbaren Wohnraum: 62 Prozent der Menschen.
- Für eine ausreichende Versorgung mit Ärzten: 45 Prozent der Menschen.
- Für die Bewältigung der Flüchtlingslage: 38 Prozent der Menschen.
- Für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs: 38 Prozent der Menschen.
- Für Straßensanierungen: 36 Prozent der Menschen.
- Für Bekämpfung des Lehrermangels: 30 Prozent der Menschen.
Nicht alle gewichten die Themen ähnlich, oft ist die Agenda von persönlicher Betroffenheit geprägt. Eltern von Schulkindern fordern zum Beispiel von der Kommunalpolitik besonders oft, dass sie den Lehrermangel bekämpft, mehr Kinderbetreuungsmöglichkeiten schafft und Schulgebäude saniert.
So halten 30 Prozent der Bevölkerung die Bekämpfung des Lehrermangels für wichtig, bei den Eltern von Schulkindern sind es 52 Prozent.
Bezahlbarer Wohnraum und die Eindämmung der Kriminalität sind hingegen vor allem Themen in den Städten. Während es beispielsweise auf dem Land nur 12 Prozent für besonders wichtig halten, die Kriminalität zu bekämpfen, sind es in den großen Städten 36 Prozent.
Umgekehrt wird die Situation des öffentlichen Nahverkehrs auf dem Land und teilweise auch in den kleinen Städten kritischer gesehen als in den mittleren und großen Städten.