9 Uhr: Auf zu Das Fest - natürlich grün!
Morgenstund hat Gold im Mund: Selbstverständlich geht es schon früh am Morgen auf zum Fest, denn der Tag will schließlich genutzt werden. Allerdings nicht mit dem Auto: Denn das Fest-Ticket kann bequem als Fahrkarte des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) genutzt werden. Wer ein wenig Frühsport nicht scheut, kann zudem auch mit dem Rad anreisen: Fest-Besuchern, die am Karlsruher Hauptbahnhof ankommen, stehen nämlich kostenlose Leihräder zur Verfügung.

In Kooperation mit dem Unternehmen Swapfiets werden insgesamt 75 Räder für die Fest Besucher an zwei Stationen - einmal am Hauptbahnhof und einmal an der Europahalle neben dem Fest-Gelände - bereitstehen. Das Prinzip ist einfach: Personalausweis vorzeigen und losradeln. Bonus: Die lästige Parkplatzssuche für das Auto entfällt.
10 Uhr: Zeit für den ersten Kaffee
Angekommen in der Günther-Klotz-Anlage steht erst einmal ein kleiner Morgenspaziergang rund um die angelegten Seen an. Noch nicht ganz ausgeschlafen vom Abend zuvor? Ein Kaffee wäre da genau das Richtige. Doch wo kann ich meinen Kaffee mit gutem Fair-Trade-Gewissen schlürfen?

Auf dem Weg oberhalb der Alb entlang in Richtung Hauptbühne steht die Antwort in Form eines Kaffee-Standes der Rösterei Ettli. Hier gibt es biozertifizierten Fair-Trade-Kaffee - nicht nur gut gegen die morgendliche Müdigkeit, sondern auch gegen umweltschädlichen Bohnenanbau.
12 Uhr: wenn der Hunger kommt
Nach einem Besuch im Sportbereich rund um das Europabad oder der ersten Tanzeinlage des Tages vor den Bühnen schlägt so langsam der Hunger zu. Da kein Essen mit durch die Einlasskontrollen auf das Fest-Gelände darf, stellt sich nun die Frage: Zu welchem der vielen Food-Stände soll es gehen?

Ein Blick ins Progammheft verrät: "Ein Großteil der der Anbieter stammt aus der unmittelbaren Region und verarbeitet weitgehend regionale Produkte." Wir finden: Da schmecken Hamburger, Flammkuchen und Co. gleich doppelt so gut!
15 Uhr: ein Unwetter zieht vorbei? Kein Problem!
Man kennt das ja: Eigentlich war so schönes Wetter vorhergesagt, doch nun verdecken Wolken den Himmel. Wohl dem, der einen Pulli und eine Regenjacke mit im Gepäck hat - denn sonst müssten die nun noch auf die Schnelle gekauft werden. Und wie jeder weiß: Der nachhaltigste Konsum ist schließlich kein Konsum.

Doch auch wer in der morgendlichen Eile die zweite Schicht Kleidung vergessen hat und ein Fest-Shirt erwirbt, ist auf der sicheren Seite: Die Shirts werden aus Bio-Baumwolle hergestellt, ohne genetisch verändertes Saatgut, ohne Pestizide und ohne Düngemittel.
17 Uhr: auf Bier folgt ein Besuch auf dem Ö-Klo
"Kein Bier vor vier" - diese Regel ist auf Festivals bekanntlich außer Kraft gesetzt, der Gerstensaft fließt also spätestens jetzt - zur Einstimmung auf die Hauptacts des Abends - in Hülle und Fülle. Ein schlechtes Gewissen muss man hier aber nicht haben (höchstens gegenüber seiner Leber), denn: Einen weiten Transportweg haben die Flaschen nicht. Sie stammen von der lokalen Brauerei Hoepfner. Doch was ist mit den Bechern, sind die nicht unbrauchbarer Müll?

Müll ja, unbrauchbar - nicht unbedingt: Alle Kaltgetränke werden in PLA-Bechern ausgeschenkt, einem Kunststoff, der zu 100 Prozent aus nachwachsenden Pflanzenrohstoffen hergestellt wird. "Kunststoff ist nicht immer schlecht, man muss ihn nur richtig nutzen", meint Torsten Müller vom Fraunhofer Institut bei der Das-Fest-Pressekonferenz am Mittwoch. Die Becher werden anschießend wieder in Granulat verwandelt und so wieder recycelt.

Schließlich kommt es aber, wie es kommen muss: Bevor es an der Hauptbühne mit den ersten Acts losgeht, will das Bier wieder heraus - eine Toilette muss her. Also auf zu einer der 30 Toiletten im Hügelbereich. Auch hierbei - man glaubt es kaum - wird etwas für die Umwelt getan: Denn anstatt von Chemie-Toiletten setzt das Fest in diesem Jahr zum ersten mal im gesamten Hügelbereich auf Kompost-Toiletten - die sogenannten Ö-Klos.
23 Uhr: Solarleuchten erhellen den Heimweg
Mittlerweile ist es schon dunkel in der Klotze, ein weiterer Fest-Tag neigt sich dem Ende entgegen und die ersten Besucher machen sich auf den Heimweg. Wer selbst hier noch nachhaltig unterwegs sein möchte, dem sei der Juncker-und Ruh-Weg in Richtung Stadt empfohlen. Hier leuchten - ganz ohne Stromverbrauch - Solarlampen den Weg.