Nach Monaten an Prognosen, Umfragen und Hochrechnungen sind die Ergebnisse der 20. Bundestagswahl nun festgeschrieben. Im Vergleich zur Wahl von 2017 zeichneten sich schon gestern deutlich sichtbare Verschiebungen in den Fraktionsverhältnissen ab.
Die Wahl 2017 und 2021 im Vergleich
So verlor die CDU ganze 49 Sitze nach Zweitstimmen im Vergleich zum vorherigen Bundestag. Die SPD gewann 54 Sitze dazu und auch die Grünen bezeichneten die gewonnenen 51 Sitze als Erfolg.
Auch die FDP konnte 12 Sitze mehr im Vergleich zum 19. Bundestag verzeichnen, die AfD wiederum musste auf vier Sitze verzichten. Die größte Wahl-Schlappe musste aber wohl Die Linke hinnehmen, die zwar mit 30 Sitzen weniger verloren hat als die CDU, dafür aber einen Stimmenanteil unterhalb der Fünf-Prozent-Hürde verzeichnet.

Dennoch dürfte es Die Linke in den neuen Bundestag schaffen, da sie deutschlandweit mehr als drei Direktmandate gewonnen hat, wie die offizielle Website des Bundestages bestätigt. Der Karlsruher Kandidat Michel Brandt wird allerdings nicht unter den Abgeordneten des 20. Bundestages sein.
Diese Karlsruher Abgeordneten sind im Bundestag
Insgesamt fünf Abgeordnete zählt die Region Karlsruhe, vier davon aus dem Wahlkreis Karlsruhe-Stadt, einer aus dem Wahlkreis Karlsruhe-Land. Damit sind in fünf der sechs Fraktionen des neuen Bundestages auch Abgesandte aus Karlsruhe repräsentiert. Als Wahlsiegerin nach Erststimmen und damit als Direktkandidatin vertritt erstmals Zoe Mayer von den Grünen die Fächerstadt in Berlin.

Über die Landeslisten gelang drei Stadt-Kandidaten der Sprung in den Bundestag. Für Parsa Marvi (SPD) hat es nach dem dritten Anlauf erstmals für einen Sitz im Parlament gereicht.

Auch Michael Theurer, Landesvorsitzender der FDP, konnte in den Bundestag eingezogen.

Der dritte Abgeordnete ist Marc Bernhard. Der AfD-Politiker tritt damit seine zweite Legislaturperiode an.

Für die CDU reist der Direktkandidat aus Karlsruhe-Land, Nicolas Zippelius in die Hauptstadt. Während die CDU in Karlsruhe-Stadt nur drittstärkste Kraft ist - Ingo Wellenreuther konnte seinen Sitz im Bundestag erstmals seit 2002 nicht mehr verteidigen - zeigt sie auf Landesebene deutliche Wahlerfolge.

Ein Sieg trotz Verlusten?
Gemessen am restlichen Südwesten bildet Zoe Mayers Wahlsieg in Karlsruhe jedoch einen Ausnahmefall: Bei einer Wahlbeteiligung von 77,8 Prozent haben nur vier Wahlkreise in ganz Baden-Württemberg ein Direktmandat an die Grünen vergeben. Für die SPD ist es sogar nur ein Wahlkreis, wie das Landesinnenministerium in einer Pressemitteilung bekanntgibt.
Die restlichen 33 Direktmandate in Baden-Württemberg gewann die CDU. Damit habe sie landesweit einen Sieg trotz Verlusten eingefahren - denn obwohl ihr Stimmenanteil im Vergleich zur letzten Bundestagswahl um 9,6 Prozent gesunken ist, ist der allergrößte Teil Baden-Württembergs im Bundestag durch die Christdemokraten vertreten.
Hinweis: Kommentare geben nicht die Meinung von ka-news wieder. Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen. Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!