Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: Viel Wind um den Energieberg und eine Preisverleihung

Karlsruhe

Viel Wind um den Energieberg und eine Preisverleihung

    • |
    • |
    Die Gewinner des Klimaschutz-Quiz mit KVVH-Geschäftsführer Harald Rosemann, Thomas Müllerschön und VBK-Geschäftsführer Walter Casazza (v.l.n.r.)
    Die Gewinner des Klimaschutz-Quiz mit KVVH-Geschäftsführer Harald Rosemann, Thomas Müllerschön und VBK-Geschäftsführer Walter Casazza (v.l.n.r.) Foto: ka-news

    Über 300 Karlsruher Schüler haben bereits am KarlsruherKlimaKolleg teilgenommen. Jeden Freitag  von 10 bis 12 Uhr erklären zwei Referenten einer Schulklassen die regenerativen Anlagen des ehemaligen Müllbergs: Solaranlagen, Windkraft und Deponiegasnutzung. Außerdem besprechen sie die Themen "öffentlicher Personennahverkehr" und "Transportmittel Schiff" in Karlsruhe. Das Interesse an Klimaschutz und erneuerbaren Energien sei weiterhin ungebrochen: Für das neue Schuljahr 2010/2011 haben sich bereits 10 Klassen angemeldet.

    Strom für 11.000 Menschen liefert der Energieberg Karlsruhe

    Beim Klimaschutz-Quiz gab es unter anderem Fragen wie: Was kostet eine Windkraftanlage? Oder: Warum fährt eine Straßenbahn in der der Stadt mit Gleichstrom und außerhalb mit Wechselstrom? "Das Quiz war aber nicht sonderlich schwer, wenn man gut aufgepasst hat", so Louis Calmbach, der den ersten Preis gewonnen hat: Eine Reise nach Bremerhaven für zwei Personen. Dort kann er das Klimahaus und einen großen Windpark besichtigen. Der Schüler des Max-Planck-Gymnasiums wird nächstes Jahr zu der Klimareise aufbrechen, wen er dazu mitnimmt, wusste er noch nicht. Die zweit- bis fünftplazierten des Quiz erhielten jeweils die DVD-Box Planet Erde.

    Strom für 11.000 Menschen liefert der Energieberg im Karlsruher Rheinhafen pro Jahr: Fünf Millionen Kilowattstunden davon stammen aus den drei Windkraftanlagen. Der damalige Stadtrat Thomas Müllerschön veranlasste 1998 den Bau der ersten Windkraftanlage auf dem ehemaligen Müllberg. Nur ein Jahr später kam eine weitere baugleiche Anlage dazu. Im Jahr 2003 wurde schließlich das dritte Windrad in Betrieb genommen. Für die Umwandlung des Müllbergs in einen Energieberg und zahlreiche weitere Projekte rund um erneuerbare Energien wurde Müllerschön im September mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

    Windkraft auch Thema im Gemeinderat

    Doch damit ist für den ehemaligen Stadtrat nicht Schluss: "Es soll unbedingt mehr Windmühlen in Karlsruhe geben". Windkraftanlagen bei der Autobahnausfahrt Stupferich, am Hohenwettersbacher Funkturm und auf dem Höhenzug zwischen Grötzingen und Weingarten hält er für möglich. Momentan sei er gerade dabei, diese planrechtlich vorzubereiten. Das Problem beim Bau neuer Windräder sei der Regionalplan des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein (RVMO): Dieser sieht derzeit keine neuen Windkraftanlagen im Karlsruher Stadtgebiet vor.

    Um die Klimaschutzziele in Baden-Württemberg zu erfüllen, müsste bis 2020 allerdings vier mal mehr Energie durch Windkraft erzeugt werden als bisher. Dafür müsse der Regionalplan geändert werden, so Müllerschön. Er führe deswegen mit dem Stadtplanungsamt und dem Regierungspräsidium Gespräche. Auch in der nächsten Gemeinderatssitzung werden die Windräder ein Thema sein.

    Landschaftsschutz oder Windkraft?

    Doch hat Karlsruhe überhaupt Windpotential? Das Wirtschaftsministerium beauftragte vor einigen Wochen die TÜV SÜD Industrie Service GmbH den Windatlas Baden-Württemberg  zu erstellen, um Windvorranggebiete im Land zu finden. Im Frühjahr 2011 sollen die Ergebnisse vorliegen, dann kann im Planungsauschuss des RVMO erneut über die Windkraft beraten werden, so Gerd Hager, der Direktor des RMVO.

    "Nur die Karlsruher Hangkante (der Übergang der Rheinebene ins Mittelgebirge) und der Müllberg (am Rheinhafen) sind wirtschaftlich interessant", sagt Hager. Bisher sei die Abwägung zwischen Landschaftsschutz und Windenergienutzung eher zugunsten des Landschaftsschutz gefallen. Mit dem Windatlas, der detailliertere Angaben enthalten wird, als dem RVMO 2003 bei der Erstellung des Regionalplans zur Verfügung stand, könnte es aber eine Änderung beim Regionalplan geben.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden