1997 wurden die ehemaligen Hausbesetzer in die Ex-Steffi umgesiedelt. Im ausgehandelten Drei-Jahres-Vertrag hatte sich die Klausel befunden, dass der Vertrag verlängert wird, falls es keinen potentiellen Käufer gibt. Daher wurde 2000 der Vertrag um drei Jahre verlängert, jedoch ohne diesen Zusatz. Da kein konkreter Käufer des Geländes im Gespräch sei, berufen sich die Bewohner des Hauses dennoch auf die Klausel und fordern die Verlängerung um ein Jahr. Dadurch hätten sie mehr Zeit eine Alternative zu finden.Die Stadt hatte das Gelände neben dem Bahnhof in der Vergangenheit als ihr "Filet-Stück" bezeichnet, für das sie schon länger auf der Suche nach einem Käufer ist.
Sechsseitige Auflagen für die Demonstration
Schon zwei Mal haben sich die Stadtverwaltungen und Vertreter der Ex-Steffi in den letzten Wochen an einen Tisch gesetzt, um über Alternativen zu sprechen, jedoch ohne Ergebnis. Einziges Angebot seitens der Stadt sei die Unterbringung der jungen Leute in Obdachlosenheimen gewesen. Bei den Gesprächen sei es auch darum gegangen, warum die benachbarten Künstler des "Offenen Ateliers Hinterm Hauptbahnhof" im Gegensatz zu den Bewohnern der Schwarzwaldstraße 79 eine Vertragsverlängerung bis Februar 2004 erhalten haben. Dies sei mit der Bewerbung Karlsruhes als Kulturhauptstadt begründet worden. Die Künstler seien besser dafür zu "vermarkten".
Für die Demonstration am Samstag haben die Linken ein sechsseitiges Papier mit Auflagen der Verwaltung erhalten. Unter anderem ist das Tragen von Kapuzenpullis zusammen mit einem Halstuch verboten. Glasflaschen dürfen nicht mitgebrachten werden. Außerdem wird ein Polizeispalier die Demo überwachen. Diese Maßnahmen sind nach Meinung der Bewohner "kriminalisierend und fördern ein negatives Meinungsbild". Trotzdem wollen sie sich an die Auflagen halten. Sie könnten aber nicht garantieren, dass "andere linke Gruppen dies auch tun werden". Falls es Ausschreitungen geben wird, mit denen Bewohner der Ex-Steffi in Verbindung gebracht werden, wird es von Seite der Stadt keine Verhandlungen mehr geben. Wenn alles glatt geht, sind nächste Woche erneut Gespräche geplant.