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Karlsruhe: Veranstaltungen statt Kinderlachen: Stadt sieht keine geeignete Fläche für neuen Spielplatz in der City

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Veranstaltungen statt Kinderlachen: Stadt sieht keine geeignete Fläche für neuen Spielplatz in der City

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    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Paul Needham

    Um die Innenstadt für Familien attraktiv zu halten, riet die Kult-Fraktion in ihrem Antrag an die Stadt, für kleine und größere Kinder sowie deren Begleiter und Betreuer das Angebot in der City durch Sitz- und Spielmöglichkeit zu vergrößern. Da die Stadt im Zuge der Fertigstellung der U-Strab ohnehin eine Aufwertung der Innenstadt vornehmen wolle, wäre das aus Kult-Sicht eine geeignete Maßnahme. "Wir sollten alle Innenstadt-Besucher dafür belohnen, dass sie die lange Bauphase überstanden haben – auch die Kleinsten", so Lüppo Cramer in dem Kult-Antrag an die Stadt. 

    Doch die Stadt kommt schnell zu einem Schluss, den Familien mit Kindern nicht gefallen dürfte: "In der Innenstadt konnte leider keine weitere öffentliche Fläche identifiziert werden, die als Spielplatz geeignet wäre", heißt es in der Stellungnahme der Stadtverwaltung. Die intensive Nutzung der Platzflächen für Veranstaltungen sowie der Straßenräume durch Außenbewirtung und den Radverkehr, stehe dem Einbau von Spielgeräten entgegen.

    Copyright Paul Needham / www.paulneedham.de
    Copyright Paul Needham / www.paulneedham.de Foto: Paul Needham

    Sieben Spielplätze im Innenstadtgebiet

    Dabei müssen neue Spielplätze dringend her, wie die Stadträte finden, und liefern auch gleich ein Argument: Laut Statistischem Jahrbuch 2017 gibt es eine Unterversorgung an Spielflächen in der Innenstadt, führt die Kult in ihrem Antrag aus. "Konkret gibt es derzeit nur zwei öffentliche Spielangebote in Stadtzentrum: am Kirchplatz St. Stephan und auf dem Lidellplatz", führt Lüppo Cramer von KAL weiter aus.

     So hat der Spielplatz am Kirchplatz St. Stephan für Kinder unter 6 Jahren nur einen kleinen Sandkasten und der am Lidellplatz sei einfach zu weit "ab vom Schuss". Er bemängelt, dass auch gerade Touristen, die in die Fächerstadt kommen, von Letzterem nichts wüssten.

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    Foto: Tim Carmele

    Die Stadt nennt in ihrer Stellungnahme jedoch sieben Spielplätze in der gesamten Innenstadt. Drei davon in der Innenstadt-Ost, vier weitere Spielflächen für Kinder sind in der Innenstadt-West. Darunter seien Angebote für Kinder aller Altersklassen, so die Stadt.

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    "Freiflächenpotential ist nahezu erschöpft!"

    Die Verwaltung betont in ihrer Stellungnahme, dass es bereits in den vergangenen Jahren immer wieder Bemühungen gab, öffentliche Freiräume in der Innenstadt zu sichern. Unter dem enormen Druck, Geschäfts- und Wohnraum im Zentrum zu schaffen, sei das Freiflächenpotential aber nahezu erschöpft. Die Verwaltung finde keine Möglichkeit, in der Innenstadt einen neuen Spielplatz auszuweisen. Die hohe Nutzungsintensität der Platzflächen verhindere einen Spielbereich.

    Die Stadt weist in ihrer Erklärung außerdem daraufhin, dass zu berücksichtigen sei, dass der Anteil der Kinder, die zentral wohnen, eher gering ist. Das belegen auch die Zahlen von 2017, da lag der Anteil der Bewohner unter 18 Jahren in der Innenstadt-Ost bei 9,3 Prozent und in der Innenstadt-West bei 8,1 Prozent. Da also nur ein vergleichsweise geringer Teil von Kindern in der Innenstadt lebt und die meisten mit ihren Eltern zum Einkaufen, Essen gehen oder zum Museumsbesuch in die Innenstadt kämen, sei die Spielflächenversorgung in der Innenstadt differenziert zu betrachten.

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    Foto: Tim Carmele

    Indoor-Spielplatz als Alternative ?

    Dennoch ist es auch aus Sicht der Verwaltung wünschenswert, dass Besucher - neben den Haupteinkaufsrouten - auch die attraktiven Freiräume der Innenstadt kennenlernen. "Karlsruhe erleben sollte sich nicht nur auf Kaiserstraße und angrenzende Einkaufsstraßen beschränken", so die Stadt.

    Mit dem Schlossgarten und dem Zoologischen Stadtgarten samt umfangreichen Spielangeboten habe man Flächen, um einen familienfreundlichen und angenehmen Stadtaufenthalt abzurunden. Mit einem neuen Spielplatz in der City würde jedoch die Attraktivität für Familien und Besucher mit Kindern deutlich erhöht, ist sich Stadtrat Lüppo Cramer sicher. Auch Kult-Stadtrat Uwe Lancier (Piraten) verweist auf den Service, den die Stadt bieten kann. "Wir haben jetzt die Chance, das Publikum neu für unsere Innenstadt zu begeistern. Davon profitieren Stadt wie Unternehmer", so Lancier weiter. 

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    Foto: Tim Carmele

    Stattdessen bringt die Stadt die Einrichtung eines ganzjährig nutzbaren Indoorspielplatzes ins Spiel. In Kooperation mit den Gewerbetreibenden könne dies eine interessante Alternative zu einer klassischen Spielfläche im Freien sein, erklärt die Stadt in ihrer Stellungnahme an die Gemeinderäte der Kult-Fraktion abschließend. 

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