Testphase läuft jetzt an
Zivilpolizisten und eigene Sicherheitsbeamte können gegen die Randalierer kaum etwas ausrichten. Und auch das Auge des Fahrers wird nicht alles sehen, ganz zu schweigen von den meisten Fahrgästen. Der nächste logische Schritt ist die Videoüberwachung. Was andere Städte schon begonnen haben, will die Karlsruher VBK jetzt übernehmen. Dazu haben sie testweise eine Straßenbahn mit neun Kameras ausgestattet. Das kostet etwa 10.000 Euro und gewährleistet eine komplette Überwachung - volle 24 Stunden am Tag.
In Leipzig sei dank einer solchen Videoüberwachung der Vandalismus um bis zu 80 Prozent zurückgegangen. Auch in Stuttgart und Mannheim laufen derzeit Testreihen mit videoüberwachten Straßenbahnen und Bussen. Diese sind natürlich klar gekennzeichnet, womit man Straftaten präventiv vorbeugen will. Und hilft das immer noch nichts, hat man das Bild des Täters sowie aller anderen Fahrgäste. Der Konflikt ist klar, Erhöhung der Sicherheit auf der einen Seite, auf der anderen die Wahrung der Privatsphäre des Einzelnen. Ob wirklich alle 260 Schienenfahrzeuge und alle 180 Busse mit Videokameras ausgestattet werden ist noch nicht klar, denn die Testphase läuft erst an.
Kapazitäten fast erschöpft
Erfreulich sei aber, wie VBK-Geschäftsführer Dieter Ludwig gestern erklärte, dass die Zahl der Fahrgäste zugenommen hat und, dass dabei die magische Grenze von 100 Millionen Beförderten überschritten wurde. Mittlerweile wurden 20.000 Studikarten und 60.000 Scoolkarten verkauft und auch rund 28.000 Senioren nutzen die Jahresfahrkarte der VBK. Die Tarifeinnahmen sind gestiegen um ungefähr 3,3 Prozent, was das Defizit unter 22 Millionen Euro und damit unter den Ansatz des Wirtschaftsplanes treibt. Doch setzt sich der Trend fort, sind die Kapazitäten der VBK bald erschöpft. Ludwig hofft zwar, dass die Fahrgastzahlen der VBK weiter steigen. Dann müssten aber neue Finanzierungsgesetze für eine entsprechende Verkehrserweiterung gefunden werden.