So lobte von der Leyen die schnelle Einführung des Elterngeldes, "von der Idee im Frühjahr 2007 bis zur Gesetzeseinführung im Herbst 2008 sind nicht einmal zwei Jahre vergangen, das ist weniger als die Tragezeit eines Elefanten". Ein besonderer Erfolg des Elterngeldes sei es, dass inzwischen rund 18 Prozent der Männer davon Gebrauch machen. Die Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland, ein weiterer Ausbau der Kindertagesstätten und bessere Hilfsangebote für problematische Familien sind weitere Schwerpunkte ihrer Politik. Zuletzt ist von der Leyen auch mit der Forderung nach dem Sperren von Internetseiten, die Kinderpornografie verbreiten, an die Öffentlichkeit gegangen.
"Das ist keine Zensur. Die Schweiz, Dänemark, Schweden, England und viele weitere Länder blockieren diese Angebote seit Jahren erfolgreich im Internet. Es wird Zeit, dass wir dies auch tun und Kinderpornografie mit allen rechtlichen Mitteln bekämpfen." Das neue Kinderschutzgesetz soll bei Verdacht auf Misshandlungen auch Hausbesuche erlauben, die Zusammenarbeit der Jugendämter stärken und die Mitverantwortung der Gesellschaft für Kinder durch ein "Netz der Hilfe" von Geburt des Kindes an stärken. "Wir wollen den Mittelstand stärken, Unternehmen, die nach Karlsruhe kommen mit offenen Armen empfangen", so Ingo Wellenreuther in seiner Rede zur kommenden Kommunalwahl.
Darüberhinaus sollen alle Schulen saniert werden, das Ganztagesangebot weiter ausgebaut werden und er setzt sich auch für eine gerechtere und bessere Bezahlung für Erzieherinnen ein. Die Förderungen von Jugend- und Vereinsarbeit ist ein weiterer zentraler Punkt des Wahlprogrammes. Daneben sollen Familien durch bezahlbaren Wohnraum unterstützt werden. Aber auch eine bessere Verzahnung von Kindern und Berufstätigkeit und eine bessere Kinderbetreuung soll Karlsruhe familienfreundlicher machen. Umweltschutz als Grundlage besser Lebensbedingungen durch weniger Abgase oder Lärm spielt im Wahlprogramm der Karlsruher Union hingegen eine nur geringe bis gar keine Rolle.
Den Mittelstand stärken und für eine bessere Bildung sorgen waren auch zentrale Themen der FDP, die nur wenige Stunden vorher auf dem Marktplatz ihre Wahlveranstaltung zur Kommunal- und Europawahl hatte. Im Gespräch mit ka-news erklärte Ingo Wellenreuther nach der Veranstaltung, dass die Union im Bund mit dem falschen Partner regiere. Er setzt große Hoffnung auf ein Ende der Großen Koalition im Herbst und eine neue Regierung zusammen mit den Liberalen. "Eine Regierung der Mitte zusammen mit der FDP ist ganz klar das Ziel der Union".
Dies ist sicher auch ein Grund für die Übereinstimmung bei der Mittelstandsförderung und dem Thema Bildung. Im neuen Doppelhaushalt ist eine Sanierung aller Schulen in Karlsruhe innerhalb von fünf Jahren vorgesehen. Sanierte Schulen schaffen sicherlich eine angenehmere Umgebung für Lehrer und Schüler, aber es muss sich natürlich auch in den Schulen selbst etwas ändern. Dazu erklärte Ingo Wellenreuther, dass Bildungspolitik Ländersache sei, die Union in Baden-Württemberg auch die Ministerin stellt, die Stadt Karlsruhe mit der Sanierung der Schulen einen wichtigen Mosaikstein dazu beiträgt, dass im Bildungsbereich Verbesserungen erzielt werden können.