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Karlsruhe/Offenbach: Unwetterwarnung für Karlsruhe: Orkan "Andrea" - wenige Schäden in der Region

Karlsruhe/Offenbach

Unwetterwarnung für Karlsruhe: Orkan "Andrea" - wenige Schäden in der Region

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    Sturm und milde Temperaturen statt Wintersportvergnügen. Foto: Boris Roessler
    Sturm und milde Temperaturen statt Wintersportvergnügen. Foto: Boris Roessler

    In den Mittelgebirgen gebe es Dauerregen und Neuschnee, der vom Sturm verweht werde. "Andrea" sei stärker als "Ulli", der am Dienstag in Deutschland tobte. Der neue Orkan werde aber etwas schwächer ausfallen als "Kyrill", der im Januar 2007 in Europa schwere Schäden angerichtet hatte.

    Warnungen für Karlsruhe

    "Als Kehrseite des bisher milden Winters verschärften sich zwischen hohem Luftdruck im Bereich der Azoren und der subpolaren Tiefdruckrinne die Luftdruckgegensätze, so dass sich über dem Nordatlantik Sturmzyklonen bildeten", teilt der Deutsche Wetterdienst auf seiner Website mit. Das erste derartige Tief namens Ulli ziehe seit Dienstag von Schottland in Richtung Baltikum und stürmte in der Nacht auf Mittwoch auch im Südwesten. So wurde bei Weingarten durch Sturmböen ein Baum entwurzelt und blockierte die A5.

    Das erste Tiefdruckgebiet im neuen Jahr wurde auf den Namen Andrea getauft und wird von den Meterologen am heutigen Donnerstag erwartet, so der DWD. Der  Wetterdienst hat auch für den Land- und Stadtkreis Karlsruhe eine Unwetterwarnung herrausgegeben. Demnach könne es infolge von Dauerregen zu Hochwasser an Bächen und kleineren Flüssen sowie Überflutungen von Straßen kommen (Details: www.hochwasserzentralen.de).

    Auf dem Brocken im Harz und auf den Alpengipfeln kann es zu extremen Orkanböen mit Geschwindigkeiten über 140 Stundenkilometer kommen, warnte der DWD am frühen Donnerstagmorgen. Auch im Flachland sind Sturmböen der Windstärke 9 oder 10 möglich. Bürger sollten ihre Fenster und Türen schließen, heißt es.

    Zoo bleibt geschlossen

    Der Zoologische Stadtgarten Karlsruhe bleibt am Donnerstag, 5. Januar, aufgrund der Unwetterwarnung für Karlsruhe geschlossen. Durch die orkanartigen Böen bestehe die Gefahr, dass Bäume entwurzelt werden oder umknicken. Zooverwaltung und Gartenbauamt haben sich daher entschlossen, die Anlage aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich zugänglich zu machen. Das teilte die Stadt Karlsruhe mit.

    Entspannung ist allerdings erst am Donnerstagabend in Sicht. Dann aber nur kurz: In der kommenden Woche steht das nächste Sturmtief in den Startlöchern.

    Stand Donnerstag, 5. Januar, 8.50 Uhr:

    In der Nacht auf Donnerstag und am Morgen wütet das Sturmtief noch mäßig in der Region. Wie die Polizei auf ka-news-Anfrage mitteilt, gebe es bislang nur kleinere Schäden. Im Albtal und der Waldstadt sind einige Bäume umgestürzt und blockierten zeitweise die Fahrbahn, am Karlstor musste ein verdrehter Ampelmast repariert werden. Weitestgehend seien inzwischen alle Behinderungen behoben. "Bisher kommt die Region mit einem ganz hellblauen Auge davon", so ein Polizeisprecher.

    Stand 13.48 Uhr:

    Bisher ist die Region glimpflich davongekommen, berichtet die Polizei Karlsruhe auf ka-news-Anfrage. Vereinzelt wurden Bäume entwurzelt. In der Waldstadt streifte ein Baum ein Wohnhaus. Auch einige Bauzäune wurden umgeweht. Personen wurden nicht verletzt. Insgesamt entstand durch den Sturm bisher nur geringer Sachschaden, so die Polizei.

    Im Bereich der Polizeidirektion Rastatt/Baden-Baden waren bis zum Donnerstagnachmittag, 13 Uhr, ebenfalls nur geringe Vorfälle zu verzeichnen. Im gesamten Dienstbereich kam es vereinzelt zu umgestürzten Bäumen, die von den Einsatzkräften der Feuerwehr beseitigt wurden, teilte die Polizei mit. Am Boden liegende Bauzäune und Schilder wurden wieder aufgestellt oder entsprechend befestigt. Vom Autobahnpolizeirevier in Bühl wurde über den Verkehrswarnfunk vor umstürzenden Baustelleneinrichtungen und Verkehrszeichen gewarnt und um vorsichtige Fahrweise gebeten.

    Aktualisierung, 17.05 Uhr:

    Sturmtief Andrea hat die Polizei und Feuerwehr im Stadt- und Landkreis Karlsruhe mit zahlreichen Einsätzen in Atem gehalten. Nach derzeitigem Stand wurden keine Personen verletzt. Am stärksten betroffen war nach Polizeiangaben am Nachmittag Bretten-Gölshausen, wo gegen 14.15 Uhr zwei Dächer komplett abgedeckt und 20 weitere teils erheblich beschädigt wurden. Zwei PKW wurden durch herabstürzende Ziegel beschädigt.

    Ein Verkehrsunfall ereignete sich auf der B35 bei Bretten, als gegen 13.45 Uhr auf Grund einer Windböe der Anhänger eines LKW umgeweht wurde. In der Folge wurde das Zugfahrzeug an der Hinterachse angehoben, sodass kein Bodenkontakt mehr vorhanden war. Ohne Bremswirkung schlidderte das Gespann noch etwa 60 Meter weiter und kollidierte mit einem entgegenkommenden PKW. Auch bei diesem Unfall waren keine Verletzte zu beklagen. Die B35 musste zwischen Bretten-Mitte und der Kreisstraße 3503 bis 15.45 Uhr voll gesperrt werden. Der Schaden an dem PKW beläuft sich auf rund 2.500 Euro und an dem Gespann auf etwa 5.000 Euro. Zu größeren Verkehrsbeeinträchtigungen kam es nicht.

    Auf der L556 zwischen Kirrlach und Reilingen wurde gegen 11.30 Uhr ein PKW von einem umstürzenden Baum getroffen. Weitere entwurzelte Bäume mussten bereits in den frühen Morgenstunden insbesondere auf den Kreisstraßen im Albtal sowie auf der B293 bei Walzbachtal abgesichert und geräumt werden. Ferner waren zahlreiche Einsätze wegen Gefahrenstellen und Hindernissen zu bewältigen, die vorwiegend durch Äste, umgewehte Verkehrszeichen und Baustellenabsperrungen hervorgerufen wurden.

    Durch den um die Mittagszeit einsetzenden Starkregen stand eine Unterführung in Karlsruhe in der Beuthener Straße innerhalb kurzer Zeit zehn Zentimeter tief unter Wasser, sodass eine zeitweilige Sperrung notwendig war. Darüber hinaus drückte Wasser aus zahlreichen Gullys in der Region.

    Sturmschäden in Pforzheim und im Enzkreis

    Durch das Sturmtief "Andrea" kam es, wie die Polizei am Freitag berichtet, im Bereich der Polizeidirektion Pforzheim zu insgesamt 13 Einsätzen. Umgestürzte Bäume blockierten kurzzeitig mehrere Landes- und Kreisstraßen, hauptsächlich im westlichen Enzkreis. Die B463 musste zwischen Pforzheim-Dillweißenstein und Unterreichenbach für etwa 45 Minuten gesperrt werden, da sie durch mehrere umgestürzte Bäume blockiert war. Die Bäume wurden durch die Feuerwehr Pforzheim sowie die technischen Dienste der Stadt Pforzheim beseitigt.

    Im Stadtgebiet Pforzheim kam es zu mehreren Einsätzen wegen herabfallender Gegenstände und losen Dach- oder Kaminverkleidungen. Es entstanden nur geringfügige Schäden. Im Bereich der Westlichen Karl-Friedrich Straße musste die Feuerwehr Teile einer abgerissene Fassadenverkleidung entfernen. Die Straße musste von 13.30 Uhr bis gegen 18 Uhr gesperrt werden.

    Weitere Infos beim DWD

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