Via Facebook, Twitter und per E-Mail berichten ka-news-Leser von umgestürzten Bäumen und umherfliegenden Ästen, die zum Teil auch auf der Straße liegen. Besonders schlimm soll es demnach in Rintheim aussehen, wo schon Sperrmüll auf der Straße stand. In der Ludwig-Erhard-Allee in der Oststadt ist laut Lesern ein Bau-Kran umgestürzt. Einzelne Leser schreiben, dass sie wegen überlasteter Leitungen Probleme gehabt hätten, die Notrufnummern zu erreichen.
Aktualisierung 23.38 Uhr: 2 Verletzte, 650 Notrufe bei der Feuerwehr
Allein zwischen 21 und 23 Uhr gingen bei der Feuerwehr Karlsruhe 650 Notrufe ein, insgesamt rückte die Feuerwehr in diesem Zeitraum zu 117 Einsätzen aus. Dies teilte die Feuerwehr in einer Pressemitteilung mit. Um die vielen Notrufe zu bewältigen, habe man das Personal der Feuerwehrleitstelle aufstocken müssen.
Die Berufsfeuerwehr Karlsruhe und 15 Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr Karlsruhe waren demnach mit zahlreichen Fahrzeugen und Einsatzkräften im Einsatz, um umgestürzte Bäume von Straßen zu räumen und um einsturzgefährdete Bauteile an Gebäuden oder herabhängende Stromleitungen zu sichern. Mehrere Fahrzeuge seien von umgestürzten Bäumen getroffen worden, zwei Personen wurden dabei verletzt und durch die Feuerwehr erstversorgt. In der Durlacher Allee wurden mehrere Gasflaschen über die Straße geweht, die von der Feuerwehr gesichert wurden.
Bahnbetrieb der KVV wurde vorübergehend eingestellt
Der Bahnverkehr wurde laut den Karlsruher Verkehrsbetrieben wegen des Unwetters zwischenzeitlich komplett eingestellt: "Witterungsbedingt muss auf allen Linien im Stadtgebiet Karlsruhe sowie im Umland der Linienverkehr eingestellt werden." ka-news-Leser berichten, dass die Oberleitung an mehreren Stellen von umgestürzten Bäumen beschädigt wurden oder Bäume die Schienen blockieren.
Aktualisierung 7.15 Uhr: Mehrere 100.000 Euro Schaden in Rastatt und Baden-Baden, Pforzheim weitgehend verschont
Bei der Polizei in Rastatt und Baden-Baden gingen zwischen 20:30 Uhr und 22:30 Uhr insgesamt 170 Notrufe ein, die Notrufanlage sei zeitweise vollkommen überlastet gewesen, so die Polizei in einer Pressemitteilung. Schwerpunkt des Unwetters war der Bereich Rastatt und der westliche Stadtkreis Baden-Baden. Hier stürzten auf mehreren Landes-, Kreis- und Verbindungsstraßen zahlreiche Bäume, Baugitter und Absperrungen um, die Polizei musste mehrere Straßen zeitweise sperren. Die Freiwillige Feuerwehren waren zudem damit beschäftigt Unterführungen und Keller auszupumpen. Fast alle Abteilungen waren im Einsatz.
"Markante Schäden" seien hierbei glücklicherweise nicht zu verzeichnen gewesen, Probleme hätten allerdings die Vielzahl der Einsätze gemacht. Zu witterungsbedingten Verkehrsunfällen sei es nicht gekommen.
Mehrere Leichtverletzte - Polizistin erleidet leichten Stromschlag
Beim Versuch einen umgestürzten Bauzaun aufzustellen, bekam eine Beamtin des Rastatter Polizeireviers einen leichten Stromschlag. Dabei erlitt sie glücklicherweise keine Verletzungen. Als Ursache konnten von den Stadtwerken defekte Sicherungen einer nahegelegenen Baustelle lokalisiert werden. Das Polizeirevier Baden-Baden meldet zwei Leichtverletzte durch umherfliegende Gegenstände oder Äste.
Sowohl in Rastatt als auch in Baden-Baden wurden Fahrzeuge und Dächer durch umgestürzte Bäume beschädigt. Der Gesamtsachschaden wird auf mehrere 100.000 Euro geschätzt.
Weniger zu tun gab es für die Einsatzkräfte im Stadtgebiet Pforzheim und im Enzkreis. Unwetterbedingt musste die Feuerwehr hier 20 mal ausrücken. Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehren Haidach, Dillweißenstein und Würm beseitigten überwiegend umgestürzte Bäume, im Enzkreis waren 12 Gemeinden vom Unwetter betroffen.
Aktualisierung 14.32 Uhr: Rastatt sperrt Parks
Die Stadtverwaltung Rastatt weist in einer Pressemitteilung darauf hin, dass es nicht gelingen wird, alle Sturmschäden der vergangenen Nacht sofort zu beseitigen. Priorität haben alle öffentlichen Straßen, vor allem die Hauptverkehrswege, Knotenpunkte sowie Geh- und Radwege. Wie die Leiterin des Fachbereichs Technische Betriebe, Brigitte Majer, mitteilt, ist die gesamte ihr zur Verfügung stehende Mannschaft der Technischen Betriebe im Einsatz, die Spuren des Sturmes zu beseitigen oder Pumpwerke zu kontrollieren. Grünanlagen müssen daher nachrangig behandelt werden.
Aus diesem Grund werden einige Grünanlagen oder Teilbereiche aus Sicherheitsgründen für den Verkehr gesperrt. So zum Beispiel der Stadtpark, Teile des zentralen Grünzuges im Münchfeld zwischen Donaustraße und Weserstraße, die Grünanlage "Kreutzerstraße" an Röttererberg, wie auch der Murgdammweg zwischen Rohrer Steg und Degler Steg/WWF-Aueinstitut in der Kernstadt.
Eine Bilanz über die gesamten Schäden in der Stadt Rastatt, im Forst und am Grün kann zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht gezogen werden. Noch immer erreichen Schadensmeldungen von Sturmbrüchen und Windwürfen die Verwaltung. Die Bestandsaufnahme wird wegen des Umfangs des Schadens einige Tage beanspruchen.
Eine Bildergalerie von unserem Fotografen Paul Needham vom Unwetter
Leserfotos vom Unwetter über Karlsruhe
Ein kurzes Leser-Video vom Unwetter bei Hohenwettersbach gibt es hier
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