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Walzbachtal: Unterspülung in Walzbachtal: "Wo ist der Boden hin?"

Walzbachtal

Unterspülung in Walzbachtal: "Wo ist der Boden hin?"

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    Unterspülung in Walzbachtal: "Wo ist der Boden hin?"
    Unterspülung in Walzbachtal: "Wo ist der Boden hin?" Foto: ka-news

    Als der Notdienst der Stadtwerke Karlsruhe am vergangenen Freitag, 31. Juli, in die Römerstraße in Wössingen gerufen wurde, zeigte sich erst ein kleiner Teil der Unterspülung, die mehrere Löcher in den Asphalt gerissen hatte (Siehe auch: Straße bricht ein: Löcher bis zu zwei Meter tief). Während der Erkundung hatte sich plötzlich an einer anderen Stelle ein weiterer Hohlraum geöffnet, in den ein abgestelltes Fahrzeug der EnBW plötzlich hineinsackte.

    Doch trotz des enormen Schadens und der bisher ungeklärten Ursache fühlen sich die Anwohner nicht verunsichert. "Ich habe keine Angst um mein Haus", sagt Anwohnerin Gabriela Lindörfer. Zwar könne sie momentan durch die Sperrung ihren Hof nicht nutzen, doch liege ihr Haus oberhalb des Wasserrohrbruchs. Sie wolle zudem abwarten, was die Untersuchungen ergäben.

    "Wir verlassen uns auf die Experten"

    Die unterspülte Straße beschäftigt nicht nur Fachleute. Passanten und Anwohner stehen auf der Straße beisammen und diskutieren das Geschehene. Ulrike Schmieder, die nur eine Straße weiter wohnt, vermutet die Ursache gar im 1966 ausgegrabenen Römerkeller, dem die Römerstraße ihren Namen verdankt. "Vielleicht sitzt da unten noch einer und gräbt?", meint sie augenzwinkernd.

    Das Haus einer weiteren Anwohnerin, die nicht namentlich genannt werden möchte, steht direkt an der Einbruchstelle. Doch sie wolle sich auf keinen Fall verrückt machen lassen. "Wir verlassen uns auf die Experten", sagt sie ruhig, und lobt anschließend den schnellen Einsatz der Stadtwerke. Sie sei positiv überrascht gewesen, als noch in der Nacht die Wasserversorgung wieder hergestellt war. Am meisten interessiere sie jedoch, wo das fehlende Erdreich hingespült worden sei.

    Zerklüfteter Untergrund als Ursache?

    Eine Möglichkeit wäre laut Markus Schneider, Pressesprecher der Stadtwerke Karlsruhe, dass neben dem Rohrbruch auch die Bodenbeschaffenheit für die großflächige Unterspülung verantwortlich sei. Das gebrochene Wasserrohr sei ein sogenanntes Graugussrohr, das zwar alterungsbeständig, aber auch sehr spröde sei. "Bei auftretenden Spannungen bricht dann gleich ein ganzes Stück aus der Leitung heraus, und der Wasseraustritt ist enorm", so Schneider.

    Diese Theorie hält auch Karl-Heinz Burgey, Bürgermeister der Gemeinde Walzbachtal, für wahrscheinlich. Der Boden bestehe teilweise aus zerklüftetem Felsgestein mit einer Löß- oder Lehmauflage. Bei einem Rohrbruch wie dem in der Römerstraße könne das Wasser dann das Erdreich in die Risse spülen, was zu Hohlräumen führe. Darauf wolle er sich jedoch nicht festlegen - erst die Untersuchung in den nächsten Tagen könne hier Gewissheit schaffen.

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