"Dieser im positiven Sinne gegenläufige Trend dürfte auch auf die umfangreichen Präventions- und Überwachungsmaßnahmen des Polizeipräsidiums Karlsruhe zurückzuführen sein. Allerdings darf man die pandemiebedingten Regelungen, hier vor allem die Homeoffice-Pflicht und die damit einhergehende Verkehrsberuhigung, nicht außer Acht lassen", so Polizeivizepräsident Hans Matheis in einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Karlsruhe.
Mehr Verkehrstote in Karlsruhe
Zum Jahresende war laut Polizei ein Rückgang von etwa 170 Verkehrsunfällen zu verzeichnen. 116 Menschen weniger als 2020 wurden dabei verletzt. Die Zahl der Schwerverletzten sank um mehr als elf Prozent, was dem Trend im Land Baden-Württemberg nahezu entsprechen würde.

Auf den Straßen im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums verunglückten 15 Verkehrsteilnehmer tödlich. "Damit mussten bedauerlicherweise vier Menschen mehr im Straßenverkehr ihr Leben lassen als im Vorjahr. Seinerzeit konnte mit elf Getöteten ein historischer Tiefststand im Bereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe erreicht werden", erklärt das Präsidium.

Im Folgenden werden die Entwicklungen für jeden Verkehrsbereich kurz erklärt. Die Erklärung gibt es mit einem Klick auf den jeweiligen Begriff. Die gesamte Unfallstatistik 2021 gibt es hier.
- Schwerverkehr Trotz leicht gestiegener Gesamtzahl der Unfälle mit Beteiligung des Schwerverkehrs, war die Anzahl der Verletzten in diesem Zusammenhang leicht rückläufig. "Hier wird deutlich, wie sich die präventive und repressive Arbeit der Spezialisten der Verkehrspolizei Karlsruhe, auswirkt", bemerkt Polizeidirektor Martin Plate, Leiter der Verkehrspolizei Karlsruhe. "Der Kontrolldruck und damit verbunden auch die konsequente Sanktionierung von Verstößen, trägt maßgeblich zur Sicherheit auf den Autobahnen und Fernstraßen im Bereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe bei", so Plate weiter.
- Motorisierte Zweiräder Die Anzahl der Unfälle mit motorisierten Zweirädern sank im Vergleich zum Vorjahr um beinahe fünf Prozent von 353 auf 337. Ein Trend, der sich auch in der landesweiten Statistik fortsetzt. Motorradfahrende verunglückten 2021 beinahe um 10 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Hier hätten auch die Schwerpunktkontrollaktionen im Frühjahr und auch die an vielfach von Motorradfahrenden genutzten Strecken durchgeführten Kontrollen ihren Anteil.
- Elektromobilität Auch im zweiten Jahr der Pandemie hat die Elektromobilität einen deutlichen Zuwachs erfahren und in den vergangenen fünf Jahren hat sich die Anzahl der Haushalte mit einem Elektrofahrrad verdreifacht. Wie schon 2020 nahm damit auch die Zahl der Pedelec-Fahrenden in 2021 zu. Dies wird nicht zuletzt auch in steigenden Unfallzahlen deutlich. Hinzu kommt noch eine große Anzahl von Elektro-Rollern, die unter anderem auch gewerblich vermietet und vornehmlich auf kürzeren Strecken im innerstädtischen Bereich eingesetzt werden. Mit der gestiegenen Anzahl der Pedelec-Nutzer erhöhte sich auch die Zahl derer, die bei Unfällen verletzt wurden. Diese Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 20 Prozent. Die Gesamtzahl der Unfälle mit Beteiligung Pedelec-Fahrender stieg in gleichem Maße, von 137 auf 165. Auffällig an den Zahlen für 2021 war die Zunahme der Fahrten unter Alkoholeinfluss mit dem E-Scooter. Jede vierte angezeigte Trunkenheitsfahrt wurde mit dem E-Scooter begangen. Hier wurde und wird Aufklärungs- und Präventionsarbeit geleistet, vor allem unter jungen Erwachsenen, die die Leih-E-Scooter zumeist nutzen. Diese Gefährte sind leicht über Apps zu leihen und stehen im gesamten innerstädtischen Gebiet zur Verfügung. Der Anteil der schwerverletzten Personen liegt bei den mit dem E-Scooter-Verunfallten bei 6,7 Prozent.
- Radfahrer Die Zahl der Fahrradunfälle - eingeschlossen der Unfälle mit Pedelecs - ging insgesamt um 7,7 Prozent auf 962 zurück; die Zahl der Unfälle, bei denen Radfahrende verletzt wurden, um beinahe neun Prozent. Offenbar sind viele Fahrradnutzer auf die Elektromobilität umgestiegen; denn, wie dargestellt, ist der Anteil und die Gesamtzahl der Unfälle mit Beteiligung von Pedelec-Fahrenden gestiegen.
- Verkehrsprävention In diesem Zusammenhang haben die Beamten der Verkehrsprävention verstärkt auch auf virtuelle Formate zurückgegriffen, weil pandemiebedingt Präsenzveranstaltungen in Schulen, Jugendtreffs und Universitätsfakultäten ausfallen mussten. Video-Clips auf verschiedenen Internet-Plattformen und eine sogenannte Online-Sprechstunde waren hier Mittel der Wahl. "Aufklärungs- und Präventionsarbeit musste 2021 verstärkt virtuell umgesetzt werden, was sich, wie auch bereits 2020, bewährt hat," erläutert Polizeivizepräsident Hans Matheis.
Abschließend lasse sich festhalten, dass das Polizeipräsidium Karlsruhe mit einer insgesamt positiven Verkehrsunfallbilanz für das Jahr 2021 aufwarten kann. "Wir werden auch 2022 nicht in unseren Bemühungen nachlassen, die Sicherheit des Straßenverkehrs zu gewährleisten und Verstöße Einzelner konsequent zu verfolgen", verspricht Polizeidirektor Martin Plate.