Mitten in der größten Hitze teilen AVG und VBK nun mit, wie es um die Klimatisierung in ihren Stadt- und Trambahnen bestellt ist. "Wenn die Temperaturen deutlich über 30 Grad liegt, dann bringt auch eine Bahnfahrt nicht die erhoffte Abkühlung", so die Verkehrsbetriebe in einer Pressemeldung. Denn nur bei den neuen Fahrzeugen vom Typ Citylink NET2012 und ET2010 ist der Fahrgastraum vollklimatisiert.

Bei 36 Grad draußen gerade mal 4 Grad Unterschied
Die Klimaanlagen in diesen neuen Wagen wird jedoch über eine Software gesteuert, damit in allen Bahnen die Grundeinstellung einheitlich ist. Diese Einstellungen orientieren sich dabei an der Außentemperatur, so die VBK und AVG in ihrer Pressemeldung weiter. "Wenn die Außentemperatur 20 Grad oder weniger beträgt, wird die Temperatur im Fahrzeug auf 20 Grad Celsius reguliert, sprich, die Klimaanlage heizt dann", erklärt Thorsten Erlenkötter, Projektleiter für die Fahrzeuge ET2010 und NET2012 bei VBK und AVG. Sonst gilt für die Klimaanlagen die Regel: Außentemperatur minus 4 Grad! Heißt, dass es bei lauschigen 36 Grad "nur" 32 Grad in den Bahnen warm ist.
Einen Kompromiss zu finden ist schwer
Denn, so die Erklärung der VBK und AVG: Ist der Innenraum der Bahn zu stark runtergekühlt, würden viele Passagiere das als unangenehm empfinden. "Dann hätten sie beim Einsteigen das Gefühl, gegen eine eiskalte Wand zu laufen. Zudem hätte so ein großer Temperaturunterschied viele Erkältungskrankheiten zur Folge!" Seiner Meinung nach sei es schwer, einen Kompromiss für alle Fahrgäste zu finden, denn die Wohlfühltemperatur ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Langstrecke in der Stadt bringt auch keine Abkühlung
Eine wichtige Rolle für die klimatisierten Innenräume in den Bahnen spielt auch die oftmals kurze Reisedauer und kurze Fahrwege, gerade in der Innenstadt. Hier liegen die Haltestellen dicht beieinander und es kommt zu häufigen Fahrgastwechseln. Dabei strömt immer kalte Luft aus den Bahnen und Wärme gelangt ins Innere. "Wer wie die meisten Fahrgäste im Stadtgebiet nur kurze Strecken zurücklegt, bemerkt dies kaum. Wer aber eine längere Fahrtzeit hat, der empfindet dann auch einen um vier Grad heruntergekühlten Fahrgastraum nach einiger Zeit als zu warm, besonders wenn man noch neben der Sonne zugewandten Fensterscheibe sitzt", räumt Erlenkötter ein. Also sind auch Langstrecken nicht empfehlenswert, um sich eine ordentliche Abkühlung zu holen, sondern eine Mischung aus Kurz- und Langstrecke.

Anders sei es in den Bahnen der AVG, die oft lange Strecken im Umland unterwegs sind. Hier seien die Abstände zwischen den Fahrgastwechseln länger und die Temperatur im Innenraum könnte konstanter gehalten werden. "Wir können leider keine kühlen Wunder vollbringen, aber wir versuchen alles, damit die Bahn nicht zur rollenden Sauna wird und die Fahrt für unsere Fahrgäste so angenehm wie möglich verläuft", so Thorsten Erlenkötter abschließend.