Das Unglück passierte vor den Augen von 8,13 Millionen Fernsehzuschauern. Ob Schäden zurückbleiben, ist bislang unklar. Der passionierte Sportler hatte bei der ZDF-Liveshow in der Düsseldorfer Rheinhalle gewettet, mit Hilfe von Federbeinen über fünf fahrende Autos zu springen. Dafür schnallte er sich die Sprungfedern unter die Füße. Der Salto-Sprung gelang ihm bei zwei Wagen. Danach streifte er ein Auto, das ausgerechnet sein Vater steuerte. Der 23-Jährige geriet ins Trudeln und prallte mit voller Wucht auf den Boden. Dort blieb er regungslos liegen. Das ZDF brach die Übertragung ab - erstmals in der Geschichte der Sendung.
Nun werden kritische Stimmen laut. Die Grünen-Medienpolitikerin Tabea Rößner warnte vor einem gefährlichen Buhlen um Fernsehzuschauer. Sie appellierte an das Verantwortungsbewusstsein der Fernsehmacher, "im Kampf um bessere Quoten das Maß nicht zu verlieren". Die Zuschauer müssten sich fragen, ob sie den Druck des Höher, Schneller, Weiter wollten. ZDF-Programmchef Bellut kündigte an, Lehren aus dem Unfall zu ziehen: "Klar ist natürlich, dass wir bei 'Wetten, dass..?' nicht einfach zur Tagesordnung übergehen." Nicht nur "Wetten dass..?" wartet monatlich mit atemstockenden Aktionen auf - in sämtlichen Formaten der Fernsehlandschaft spielt der Nervenkitzel eine große Rolle, um die Zuschauer zum Einschalten zu bewegen.
Quote wichtiger als der Mensch?
Nachdenklich stimmend: Bereits bei den Proben war der Wettkandidat Samuel Koch gestürzt, wie er der "Badischen Zeitung" vor seinem Unfall sagte: "Der Wettteil klappt noch nicht. Bei den Proben am Donnerstag bin ich zweimal schwer gestürzt." Die Proben hätten ihm zwar eine "gewisse Sicherheit" gegeben. "Ich bin aber doch noch skeptisch."
Hätten die Veranstalter in diesem Fall bereits im Vorfeld vernünftige Konsequenzen ziehen müssen oder ist eine Kritik nach solchen Zwischenfällen nicht angebracht? In wessen Ermessen liegen diese gefährlichen Stunts? Stimmen Sie ab.