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Karlsruhe: Umfrage: Kirchensteuer - Abzocke im Namen des Herrn?

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Umfrage: Kirchensteuer - Abzocke im Namen des Herrn?

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    (Symbolbild)
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    Der Kirchenrechtsprofessor Hartmut Zapp hatte gegen das Erzbistum Freiburg geklagt. Er will aktives Mitglied der katholischen Kirche als Glaubensgemeinschaft bleiben, obwohl er aus der Kirche als Institution ausgetreten ist und keine Kirchensteuer mehr zahlt. Am Dienstag, 4. Mai, hat das Verwaltungsgericht (VGH) Baden-Württemberg in Mannheim entschieden, dass, wer Mitglied in einer der großen deutschen Kirchen sein möchte, auch Kirchensteuer zahlen muss. Damit wurde dem Erzbistum Freiburg recht gegeben und ein Urteil des Verwaltungsgerichts Freiburg aufgehoben. Dort hatte Zapp sich in erster Instanz durchgesetzt. In Deutschland ist die Kirchensteuer eine gesetzlich festgelegte Abgabe.

    4 Prozent für soziale Dienste

    Die Kirchensteuer beträgt in der Regel neun Prozent der Lohn- und Einkommensteuer. Nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz wurden im Jahr 2008 über 5 Milliarden Euro katholische Kirchensteuer erhoben. Was passiert mit dem Geld? Fast 50 Prozent des Geldes geht in den Bereich Mission und Weltkirche, was auch Katastrophenhilfe und die Unterstützung von katholischen Hilfswerken beinhaltet. Das berichtet der Verband der Diözesen in Deutschland (VDD). Der VDD ist für den bistumsübergreifenden Haushalt verantwortlich. Zehn Prozent werden für die Allgemeine Verwaltung bereitgestellt. Mit knapp vier Prozent werden soziale Dienste wie Kindertagesstätten, Altenheime oder Hospize unterstützt.

    Der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Ulrich Blum, schlägt eine Ethiksteuer vor, um die Austrittswelle aus der Kirche zu bremsen. In letzter Zeit äußerte Blum in den Medien häufig, dass nach Kirchenaustritt eine andere Abgabe an eine soziale Einrichtung wie das Rote Kreuz entrichten solle. „Schließlich nehmen auch Nicht-Kirchensteuerzahler häufig soziale Dienste oder Seelsorger in Anspruch“, argumentierte Blum. Blum spricht von einer Art Ethiksteuer nach italienischem Vorbild vor. Der Satz für diese Steuer könnte sieben Prozent der Lohn- und Einkommensteuer betragen.

    ka-news möchte heute von Ihnen wissen: Wären Sie dazu bereit, eine Ethik- anstatt einer Kirchensteuer zu bezahlen? Ist für Sie Kirchensteuer Abzocke oder halten Sie die Kirchensteuer für berechtigt?

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