Der Arbeitskreis Engagierter Katholiken (AEK) der CDU Karlsruhe fordert eine Absetzung der Werbung eines Elektronikmarkts für das Weihnachtsgeschäft. Die Kampagne mit dem Slogan "Weihnachten wird unterm Baum entschieden" könne religiöse Gefühle verletzen, beklagt der Karlsruher CDU-Stadtrat Albert Käuflein, der Vorsitzende des AEK.
"Mich persönlich stört die Werbung zwar nicht, aber viele haben sich verärgert an mich gewandt. Ich unterstelle nicht, dass die Verletzung religiöser Gefühle beabsichtigt war, aber das Unternehmen sollte die Kampagne absetzen", so Käuflein. Der Arbeitskreis fordert daher einen sofortigen Stopp der Kampagne.
Besinnung wichtiger als Konsum?
Auch verschiedene Kirchenvertreter haben sich bereits gegen die Reduktion eines der höchsten Feste der Christenheit auf einen Konsumwettbewerb gewandt. Eine Sprecherin des Unternehmens wies auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) die Kritik zurück. Dem Unternehmen sei aber bewusst, dass Weihnachtsbaum und ein gefüllter Gabentisch nichts mit den religiösen Ursprüngen des Festes zu tun hätten.
Der zunehmende Konsumwahn an Weihnachten ist auch CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe ein Dorn im Auge. Er ist für eine deutschlandweite Abschaffung von verkaufsoffenen Sonntagen in der Adventszeit. An den Adventssonntagen sollten die Geschäfte geschlossen bleiben, forderte Gröhe in einem Gastbeitrag für "Bild am Sonntag".
13,7 Milliarden Euro Umsatz
Besinnung sei wichtiger als Konsum. Der Advent bedeute für viele vor allem Stress. Gröhe appellierte an die Bundesländer, mit gutem Beispiel voranzugehen. Die Entscheidung liege bei den Ländern, einige schützen den Advent. Das sollte Schule machen.
Durchschnittlich 241 Euro wollen die Menschen in Deutschland einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zufolge in diesem Jahr für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Damit liegt das angegebene Budget vier Euro unter dem des Vorjahres, was dem bundesdeutschen Handel aber immer noch einen Umsatz von rund 13,7 Milliarden Euro bescheren würde.
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