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Karlsruhe: Umfrage: Fremdsprachenunterricht an Grundschulen - sinnvoll oder überflüssig?

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Umfrage: Fremdsprachenunterricht an Grundschulen - sinnvoll oder überflüssig?

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    Der verpflichtende Französischunterricht in den Grundschulen an der Rheinschiene bleibt in der Diskussion.
    Der verpflichtende Französischunterricht in den Grundschulen an der Rheinschiene bleibt in der Diskussion.

    Bei der Einführung des fremdsprachlichen Unterrichts hatte vor allem die Tatsache im Vordergrund gestanden, dass Kinder im Grundschulalter besonders schnell und effektiv Sprachen lernen könnten. Damit hatte sowohl die Ausdrucksfähigkeit, als auch das Verstehen in mehreren Sprachen gefördert werden sollen.

    Positive Auswirkungen deutlich hinter den Erwartungen

    Auslöser für Warminski-Leitheußers Entscheidung sei die Tatsache, dass sich der Unterricht nur wenig positiv auf das Sprachverständnis der Grundschüler auswirke. Das bekannte die Ministerin in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Manche Schulen hätten sogar über negative Auswirkungen geklagt. In den ersten beiden Klassen sei es viel wichtiger, den Schrifterwerb im Deutschen zu fördern.

    Damit greife die SPD-Politikerin die Empfehlungen des Expertenrats "Herkunft und Bildungserfolg" auf, der im April 2011 seinen Abschlussbericht vorgelegt hatte. Darin heißt es, dass es zwar grundsätzlich gut sei, schon im Kindesalter systematische Kontakt- und Lernmöglichkeiten mit einer Fremdsprache früh bereitzustellen. Allerdings hingen die positive Effekte von der Qualität dieser Möglichkeiten ab.

    Obwohl die Experten keine wissenschaftliche Erkenntnisse darüber haben, wie vor allem Schüler nichtdeutscher Herkunft, neben Deutsch, im Unterricht in einer weiteren Fremdsprache abschneiden, gehen sie davon aus, dass die Lernanforderungen für diese deutlich höher wären, als für deutsche Kinder. Deshalb "ist anzunehmen, dass sich hierdurch Leistungsunterschiede zwischen Kindern mit und ohne Migrationshintergrund eher verstärken als zurückgehen", befürchten die Experten in ihrem Bericht.

    Genaue Änderungen sind noch offen

    Mit den Plänen stehe nun auch der verpflichtende französische Sprachunterricht an der Rheinschiene wieder in der Diskussion. Was genau mit dem Fremdsprachenunterricht geschehen soll, steht allerdings noch nicht fest. "Es wird auf jeden Fall eine Änderung geben, über die gerade beraten wird", erläuterte die Ministerin. Die Opposition im Landtag sprach sich dagegen aus, dass der Unterricht im "Hau-Ruck-Verfahren" abgeschafft werde. So fordert die Karlsruher CDU-Landtagsabgeordnete Katrin Schütz nun in einer Pressemitteilung, die Effekte des Französischunterrichts wissenschaftlich fundiert darzulegen. Interessant sei auch die Frage, wie viele Kinder nach der Grundschule überhaupt Französisch weiter lernen und ob nicht ein freiwilliger Unterricht wie im Elsass genauso gute oder sogar bessere Ergebnisse erzielen würde.

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