Die Karlsruher Jungen Liberalen (Julis) sind mit der Arbeitsmoral der FDP-Politikerin unzufrieden. Ihr Kreisvorsitzender, Robert Gänger, sagte im Vorfeld der Protestaktion: "Das ist auch ein Appell in Richtung Bundesvorstand, der endlich öffentlich klarstellen muss, dass Frau Koch-Mehrin so nicht mehr tragbar ist."
"Jetzt reicht's, Frau Koch-Mehrin"
Im Rahmen einer Protestaktion unter dem Motto "Jetzt reicht's, Frau Koch-Mehrin, genug ist genug!" will der Karlsruher FDP-Nachwuchs die Europapolitikerin nun zum Rücktritt auffordern. Zuletzt hatte auch das ARD-Magazin "Panorama" darüber berichtet, dass die Abgeordnete ständig Sitzungen des Petitionsausschusses schwänze.
Im Juni war der Politikerin aufgrund von Plagiatsvorwürfen der Doktortitel entzogen worden. Daraufhin hatte sie alle Parteiämter niedergelegt und war als Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments zurückgetreten. Ihr Mandat im Europäischen Parlament hat sie jedoch behalten.
Kritik an Protestaktion
Unterdessen hat der Karlsruher Stadtrat Tom Høyem (FDP) das Vorgehen der Jungliberalen gerügt. In einem offenen Brief an den Karlsruher Kreisvorsitzenden der Julis schreibt er: "Politische Arbeit ist viel komplexer als nur an offiziellen Sitzungen teilzunehmen." Die Mandatsträger müssten selbst Prioritäten setzen. "Parteiinterne Kritik in die Öffentlichkeit zu tragen, ist selten zielführend", so Høyem abschließend.
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