Ursprünglich nur dazu gedacht, um in Diktiergeräten den Büroalltag zu bereichern, entwickelte sich die Kompactkassette schnell zum Bestseller in der Republik. Erstmals ermöglichte sie es uns, Musik zu überspielen und unterwegs im kultigen Walkman anzuhören.
Unvergessen sind die Zeiten, in denen wir stundenlang vor den Radiogeräten klebten, um unsere Lieblingssongs auf das Magnetband zu bannen.
Die Kunst bestand darin, genau dann die Aufnahme-Taste zu drücken, wenn die Melodie erklang und danach wieder die richtige Sekunde zu erwischen, bevor der Moderator ins Mikrofon flötete. Vor allem die Herren dieser Welt stellten in mühevoller Arbeit ganze Mixtapes zusammen, um auf diesem Weg ihre Liebesbotschaften an die Angebetete zu übermitteln.
Hörspielkassetten sind Kult
Ein Hauch Wehmut überkommt einen auch, wenn man in vergangenen Kindheitserinnerungen schwelgt - mit Hörspielkassetten sind wir praktisch aufgewachsen. Benjamin Blümchen trötete aus den bunten Kinderkassettenrekordern und an verregneten Wochenenden kam es auch schon vor, dass wir beim Lauschen der neusten Abenteuer von Tim, Karl, Klößchen und Gaby (TKKG) die Bettdecke ein Stückchen weiter hochzogen.
Endgültiger Abschied
Doch spätestens mit dem Einzug der ersten Compact-Discs wurden die letzten Kassetten in Kisten verpackt und in die hinterste Ecke des Dachbodens verbannt. Der Abschied von der MC ist leider entgültig. Sie wird voraussichtlich kein Revival mehr erleben, wie einst die Vinyl-Schallplatte. Denn anders als bei ihr können Kassetten in keiner verbesserten Qualität hergestellt werden. Das Wort "Bandsalat" wurde bereits vor Jahren auf die Liste der vom Aussterben bedrohten Wörter aufgenommen. Gleiches wird sicher nun bald auch der "Kassette" zuteil.
Kommt da auch bei Ihnen Wehmut auf? Stimmen Sie ab.